• 10.07.2017 09:52

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

McLaren: Neue Honda-Ausbaustufe sorgt für Alonso-Dilemma

Die Zuverlässigkeitsprobleme haben den Spanier weiter im Griff: In Silverstone wird er möglicherweise das Opfer der nächsten Rekord-Strafversetzung

(Motorsport-Total.com) - McLaren und Fernando Alonso stecken infolge des Österreich-Grand-Prix in Spielberg erneut in einem Dilemma rund um die Antriebskomponenten im MCL32 des Spaniers. Nachdem auf dem Red-Bull-Ring die mit Spannung erwartete dritte Ausbaustufe des Honda-Motors aufgrund eines Defektes der MGU-H ausgebaut werden musste, könnte das neue Aggregat am kommenden Wochenende in Silverstone wieder zum Einsatz kommen. Allerdings nur, wenn Alonso in den sauren Apfel beißt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso und McLaren traben weiter auf und neben der Stelle Zoom

Denn entweder verwendet er wie schon auf dem Red-Bull-Ring eine ältere MGU-H, die nicht über die jüngsten Updates verfügt, in Kombination mit dem neuesten Verbrennungsmotor. Oder er kassiert eine Strafversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung für eine neue Hybridkomponente zur Rückgewinnung von Wärmeenergie. Es wäre schon die achte der Saison im Alonso-Boliden.

Honda-Projektleiter Yusuke Hasegawa bläst die Backen auf, wenn es um die auf dem Stand von Anfang Mai befindliche Alt-MGU-H geht: "Es war zwar eine überarbeitete Version, aber sie war immer noch nicht gut genug. Wir müssen da noch Hand anlegen", räumt der Japaner ein und zieht es deshalb in Erwägung, die Strafe in Großbritannien in Kauf zu nehmen. Denn für das darauffolgende Rennen in Ungarn, wo das Chassis mehr zählt als der Antrieb, rechnet sich McLaren Chancen aus.

Vor diesem Hintergrund würde es sich lohnen, alle Komponenten zu tauschen - der letzte Startplatz dürfte Alonso auch nur mit einer neuen MGU-H fast gewiss sein. "Unsere Pläne dürften sich geändert haben, weil wir nur noch den einen älteren Motor der zweiten Ausbaustufe haben. Jetzt müssen wir die Köpfe rauchen lassen. Es hagelt wahrscheinlich eine Strafe", befürchtet der Ex-Weltmeister, der schon vor Halbzeit der Saison sein Kontingent bei allen sechs Komponenten ausgeschöpft hat.


Fotostrecke: Startunfall in Spielberg 2017

Teamkollege Stoffel Vandoorne klammert sich an die positiven Aspekte: Spielberg sei "sehr ermutigend" gewesen, weil gemessen an der Rennperformance WM-Punkte drin gewesen wären - obwohl der Kurs für McLaren nicht vorteilhaft ist. "Es gab keine Probleme. Ich habe mich im Auto wohlgefühlt. Nur leider war es für uns absolut unmöglich zu überholen", hadert der Belgier mit dem Honda-Powerdefizit. Dank der schnellen Kurven in Silverstone sieht Vandoorne aber eine Chance, beim Heimspiel für seine Truppe von der guten Aerodynamik des MCL32 zu profitieren.

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