• 13.05.2017 12:01

  • von Christian Nimmervoll & Fabian Hust

Formel 1 Barcelona 2017: Ferrari 0,4 Sekunden vor Mercedes

Ferrari dreht den Spieß um: Kimi Räikkönen fährt im Abschlusstraining Bestzeit vor Sebastian Vettel - Valtteri Bottas mit nur einer schnellen Runde Vierter

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat den Freitag beim Grand Prix von Spanien in Barcelona (Formel 1 2017 live im Ticker) dominiert, aber im Abschlusstraining am Samstagmorgen war diese Dominanz wie weggeblasen. Die Bestzeit sicherte sich Kimi Räikkönen in 1:20.214 Minuten. So schnell war dieses Wochenende sonst noch niemand. Und sein Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel wurde mit 0,242 Sekunden Rückstand Zweiter.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen fuhr im 3. Freien Training zur Bestzeit Zoom

"Kimi", findet Experte Marc Surer, "ist gut drauf." Denn auf Vettels Runde war kein Fahrfehler zu erkennen. Allerdings musste der Deutsche auf die letzten elf Minuten der Session verzichten, als er in der Boxengasse ausrollte. Ursache war diesmal kein Schaltproblem wie am Freitag, sondern ein Totalausfall der Telemetrie. Weil die Ingenieure im ersten Moment nicht wussten, was mit dem Auto nicht stimmte, wurde Vettel nicht auf die Strecke gelassen. Vor dem Qualifying werden nun einige Motorenteile gewechselt.

Auf den schnellsten Mercedes (Lewis Hamilton) hatte Ferrari 0,381 Sekunden Vorsprung. Das kann mit der Benzinmenge zu tun haben, aber auch mit äußeren Bedingungen. Die Trendwende ist für Surer jedenfalls noch nicht in Stein gemeißelt: "Mercedes hatte gestern eine super Abstimmung für die heißen Temperaturen. Heute Morgen war es etwas kühler, da ging der Ferrari besser. Aber: Passt dieses Set-up heute Nachmittag noch?"

Niki Lauda sagt: "Gestern waren wir stark, weil wir mit unserem Aero-Update auf Anhieb im richtigen Set-up-Fenster waren. Das war heute auch der Fall, aber Ferrari scheint auch zugelegt zu haben. Ich bin optimistisch." Allerdings traten technische Probleme auf. Valtteri Bottas (4./+0,654) konnte erst 8:40 Minuten vor Schluss auf die Strecke gehen. Nach einem Elektrikdefekt am Freitagabend hatten seine Mechaniker die FIA-Sperrstunde durchbrochen.

Heute Morgen musste dann noch der Motor gewechselt werden. Während Hamilton mit einem brandneuen Antrieb fährt, ist bei Bottas jetzt wieder der Motor der ersten vier Rennen drin. Und für Hamilton begann die Session chaotisch: Nach einem Übungsstart war er wohl noch geistesabwesend und fuhr gleich in der ersten Kurve neben die Strecke - vielleicht abgelenkt von einem offenbar störenden Cockpit-Kopfschutz, gegen den er mehrmals mit dem Helm klopfte.

Red Bull ist mit knapp einer Sekunde Rückstand weiterhin dritte Kraft in der Formel 1, und Nico Hülkenberg (7./Renault/+1,456) etabliert sich zunehmend als erster Topteam-Verfolger. Felipe Massa (Williams/+1,532), Carlos Sainz (Toro Rosso/+1,621) und Fernando Alonso (McLaren/+1,879) rundeten die Top 10 ab. Alonsos McLaren lief heute Morgen problemlos. Via Funk waren diesmal keine Schimpftiraden zu hören, sondern recht motiviert wirkende Aussagen.

Force India scheint derzeit nicht Top-10-fähig zu sein, und Rookie Lance Stroll (Williams) enttäuschte als 17. mit 2,360 Sekunden Rückstand. Auch Stoffel Vandoorne (19./McLaren/+2,639) stand klar im Schatten seines Teamkollegen. Und Pascal Wehrlein (Sauber) war diesmal um eine halbe Sekunde langsamer als Marcus Ericsson (16./+2,299). Das bedeutete für den Deutschen den 20. und letzten Platz im FT3-Klassement.