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  • 21.11.2017 14:39

  • von Dominik Sharaf & Adam Cooper

Formel-1-Motoren 2021: Jetzt übt auch ein Kundenteam Kritik

Force India will "das geistige Niveau nicht absenken": Was den Privatiers am Liberty-Vorschlag nicht schmeckt und warum er die Kosten nicht senken könnte

(Motorsport-Total.com) - Das Lager der Kritiker am Vorschlag für ein neues Antriebsreglement ab der Formel-1-Saison 2021 bekommt unverhofften Zuwachs: Nach Mercedes, Ferrari und Renault macht auch die Force-India-Mannschaft Stimmung gegen die Ideen Liberty Medias und der FIA. Betriebsdirektor Otmar Szafnauer stört allen voran, dass mehr Einheitsteile geplant sind. "Wir können nicht das geistige Niveau der Motoren so weit absenken, bis sie alle auf einem Level sind", richtet er den Regelmachern aus.

Titel-Bild zur News: Otmar Szafnauer, Ross Brawn

Otmar Szafnauer und Ross Brawn haben offenbar Diskussionsbedarf Zoom

Szafnauer fragt sich: "Warum berauben wir die Formel 1 der Herausforderung Antrieb? Ich kapiere es nicht." Überraschend kommt die Schelte deshalb, weil sie mit Force India erstmals ein Kundenteam artikuliert. Zuvor waren die Hersteller die Lautsprecher. Eine Kehrtwende bedeutet die Kritik aber nicht, schließlich bleiben die Privatiers auf Einsparungen erpicht - nur glaubt Szafnauer, dass sich die Budgets in Richtung Pilotengehälter oder Aerodynamik-Programme verlagern würden.

Deshalb sollten die Antriebe die Leistungsfaktoren ergänzen: "Es geht um Fahrer, es geht um Aerodynamik und es sollte um Motoren gehen", findet Szafnauer. "Das Team mit dem besten Paket gewinnt. Wenn man den Antrieb rausnimmt, werden die anderen zwei wertvoller, was ich für falsch halte." Bei dieser Argumentation schwingt Force Indias Vorliebe für eine allgemeine Kostenobergrenze in der Formel 1 mit, die Mannschaften mit kleinen Budgets konkurrenzfähiger machen soll.

Der Preis für die angedachten Motoren ab 2021 ist aber noch nicht klar - darum geht es aber Force India in erster Linie, weshalb eine Versöhnung mit dem Vorschlag nicht ausgeschlossen ist. "Was wir am ärgsten wollen ist ein niedrigerer Preis", betont Szanfnauer - anders als die Hersteller.