GP Brasilien
Formel-1-Live-Ticker: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Vettel hakt verlorenen WM-Titel ab +++ Force India hebt Racing-Verbot auf +++ Horner verteidigt neue Motorenregeln für 2021 +++
Gridstrafen auch für Toro Rosso?
Daniel Ricciardo geht von einer Strafe aus (siehe früherer Eintrag), und auch bei den Jungbullen sieht es wohl danach aus, dass Brendon Hartley und Pierre Gasly am Sonntag von weiter hinten starten müssen. "Es ist noch nicht bestätigt, aber es sieht danach aus", erklärt Gasly. Hört sich ähnlich an wie auch bei Ricciardo. Zur Erinnerung: Sowohl Ricciardo als auch die beiden Toro-Rosso-Piloten hatten am Mexiko-Wochenende mit Motorproblemen zu kämpfen. Von den sechs Autos mit Renault-Antrieb sahen dort am Sonntag im Rennen lediglich Gasly und Max Verstappen die Zielflagge. Hoffen wir mal, dass diese Quote in Interlagos etwas besser ausfällt ...
Alonso: Großes Lob für Hamilton
Eines Tages könnte Russell im Silberpfeil sitzen. Aktuell gehört das Cockpit aber noch Lewis Hamilton. Und der wird von Ex-Teamkollege Fernando Alonso nach seinem vierten WM-Titel gelobt. "Lewis ist einer der größten Fahrer in unserem Sport. Das hat er besonders bei McLaren gezeigt, als sie Probleme hatten", sagt Alonso und erinnert: "2009 war das Auto zum Beispiel nicht sehr gut, aber er hat trotzdem Rennen gewonnen. Dank solcher Performances steht er auf einem sehr hohen Level."
Die drei Weltmeisterschaften mit Mercedes seien zwar "etwas einfacher" gewesen, doch auch die beiden Titel, die er an der Seite von Nico Rosberg holte, seien "wirklich verdient" gewesen. Alonsos Fazit: "Die brauchst das richtige Auto, aber ich denke, dass Lewis seinen Erfolg verdient hat." Wer hätte 2007 gedacht, dass Alonso sich einmal so positiv über seinen damaligen Teamkollegen äußern würde ...
Russell für Force India
So sieht Mercedes-Junior George Russell im Force-India-Outift aus. Der Brite wird morgen Sergio Perez im ersten Training ersetzen. Hoffen wir mal, dass er sich besser anstellt als Testpilot Alfonso Celis in Mexiko ;-) Bei seinem Heimspiel zerlegte dieser vor zwei Wochen in FT1 das Auto von Esteban Ocon ...
© LAT
Ericsson: Brasilien gute Chance für Sauber
Wir bleiben mal im hinteren Teil der WM. Ganz hinten steht aktuell Sauber. Und die Schweizer werden die Meisterschaft wohl auch auf dem letzten Platz beenden. 19 Punkte Rückstand auf McLaren sind eigentlich nicht mehr aufzuholen. Marcus Ericsson würde die Saison aber wenigstens gerne noch mit einem guten Ergebnis abschließen. "Mexiko war ein sehr gutes Wochenende für uns", gibt er sich optimistisch. Dort habe man lediglich Pech mit dem Safety-Car gehabt.
Andernfalls wären eventuell sogar Punkte möglich gewesen. "Die Strecke sollte für uns nicht schlechter sein als die vergangenen zwei", erklärt der Schwede angriffslustig und ergänzt: "Der alte Motor ist natürlich noch immer ein Nachteil und macht es schwierig." Aber man habe zuletzt gezeigt, dass man trotzdem im Mittelfeld kämpfen könne. "Und hier in Brasilien kann mit dem Wetter alles passieren", so der Schwede. Regen ist am Sonntag aktuell allerdings nicht angesagt.
Haas: Grosjean fordert Verbesserungen für 2018
Das US-Team liegt in der WM eine Position vor McLaren. Zufrieden ist man aber auch dort nicht. Romain Grosjean erklärt: "Es gibt viele Bereiche, die wir verbessern müssen. Dazu zählt die Kühlung oder auch unser Extra-Downforce-Paket." Strecken, die viel Abtrieb erfordern, zählen zu den Schwächen das aktuellen Haas-Boliden. Keine guten Voraussetzungen also auch für das Rennen in Brasilien.
Grosjean erinnert: "In jedem Jahr sind wir gut in die Saison gestartet und hatten eine gute Grundlage. Aber wir hatten Probleme, dieses Level zu halten. [...] Wir müssen verstehen, warum wir nicht mit den anderen mithalten konnten." Im kommenden Jahr habe man mehr Ressourcen zur Verfügung, was auch bei der Weiterentwicklung des Autos während der Saison helfen sollte.
Alonso: "Sehr schlechte" Saison für McLaren
Zwar sind noch zwei Rennen zu fahren, doch Fernando Alonso bezeichnet die McLaren-Honda-Saison 2017 jetzt bereits als "sehr schlecht" und erklärt: "Es war keine gute Saison." Zwar habe man beim Auto Fortschritte gemacht und sei für 2018 optimistisch. Doch für 2017 habe man "ganz andere Erwartungen" gehabt. In der WM liegt McLaren auf dem neunten und vorletzten Platz - und wird dort wohl auch am Saisonende stehen. "Es kann keine gute Saison sein, wenn man in der Weltmeisterschaft Neunter wird und bis jetzt schon zwölf Motoren verbraucht hat", so der Spanier. Ziemlich klare Ansage.
Fast-Facts
An dieser Stelle noch der übliche Hinweis auf unsere Fast-Facts. Die schnellste Art, um Dich auf das Rennwochenende vorzubereiten ;-)
Hülkenberg hofft 2018 auf bessere Zuverlässigkeit
Nico Hülkenberg hat über die zuletzt mangelnde Zuverlässigkeit bei Renault gesprochen. Er erklärt: "Ich denke schon, dass man über den Winter einiges in den Griff bekommt. Das Team hat intern viel Ursachenforschung betrieben." Er glaubt, dass man den Grund für die fehlende Zuverlässigkeit kenne. Man werde jetzt alle Schritte unternehmen, damit sich die Situation 2018 ändert. "Das ist natürlich nicht der Anspruch", stellt er klar und erklärt: "Der Druck ist immer extrem hoch - speziell für einen Hersteller. [...] Die Resultate werden heute und nicht erst in einem Jahr erwartet."
Hamilton: Titel noch nicht ganz realisiert
Apropos Hamilton: Vettel will die Entscheidung im WM-Kampf möglichst schnell abhaken (siehe früherer Eintrag), der neue Champion hat sie noch gar nicht so recht realisiert. "Ich habe versucht, konzentriert zu bleiben", erklärt der Brite, der in Brasilien einen weiteren Sieg anpeilen will. Daher habe er den Titelgewinn in Mexiko noch gar nicht richtig an sich herangelassen. Trotzdem erklärt er: "Es fühlt sich gut an, wieder als Weltmeister ins Fahrerlager zu kommen!" Dieses Vergnügen hatte er in den vergangenen rund zwölf Monaten bekanntlich nicht.
Mallya in "Paradise-Papers"
In den vergangenen Tagen sorgte vor allem der Name Lewis Hamilton für Aufsehen, wenn es um die sogenannten "Paradise-Papers" ging. Laut 'The Times' taucht aber noch ein weiterer Name aus dem Formel-1-Umfeld dort auf: Force-India-Boss Vijay Mallya. Der Inder tauchte im vergangenen Jahr auch schon in den "Panama-Papers" auf, wo auch der Name Nico Robserg zu finden ist. In seiner Heimat Indien steht der 61-Jährige zu allem Überfluss auch noch in Konflikt mit dem Gesetz ...
Verstappen hofft auf weiteren Sieg
Bei Red Bull lief es zuletzt wieder richtig gut - zumindest bei Max Verstappen. Auf die WM schaut der Niederländer nach seinen Siegen in Malaysia und Mexiko aber trotzdem weiterhin nicht. Theoretisch könnte er von P6 noch etwas nach oben klettern, doch das spielt für ihn keine Rolle. "Ich bin nicht glücklich, dass ich in der WM weiterhin nur Sechster bin. Andererseits ist es auch egal, ob man Zweiter oder Sechster wird", erklärt er. Schließlich zähle am Ende sowieso nur der Titel. "Jetzt versuche ich einfach, an jedem Wochenende das bestmögliche Ergebnis zu holen", so Verstappen. Ist in Brasilien oder Abu Dhabi noch ein weiterer Sieg drin?
Ricciardo rechnet mit Gridstrafe
Weil wir sowieso gerade beim Thema sind ... Bei McLaren hofft man, das Wochenende ohne weitere Strafen überstehen zu können. Das sieht bei Red Bull etwas anders aus. Nachdem Daniel Ricciardos Antrieb in Mexiko den Geist nach einem MGU-H-Problem aufgab, erklärt der Australier: "Vielleicht muss ich eine weitere Strafe nehmen. Stand jetzt ist es wahrscheinlich. [...] Vielleicht könnten wir es vermeiden, aber dann gehen wir das Risiko ein, dass wir das Rennen nicht beenden."
Immerhin: Ricciardo glaubt, dass es keine große Strafe werden wird. "Es könnte eine Rückversetzung um zehn Plätze werden", grübelt er. Das würde bedeuten, dass er nur ein neues Teil braucht. Sicher ist allerdings noch nichts. "Wir besprechen das heute", verrät er und erklärt: "Wenn die Chancen 50:50 stehen, dann gehe ich das Risiko ein." Die Chance, das Rennen mit dem angeschlagenen Motor zu überstehen, wird also entscheidend für die Entscheidung sein.
McLaren: Updates auch für Vandoorne
In Mexiko ging Fernando Alonso bereits mit einigen neuen Teilen an den Start, in Brasilien bekommt nun auch Teamkollege Stoffel Vandoorne das Update, das unter anderem einen neuen Frontflügel beinhaltet. "Ja", bestätigt der Belgier heute und erklärt: "Das ist positiv. Es sollte mir dabei helfen, noch etwas mehr aus dem Paket herauszuholen." Eine Gridstrafe wird er an diesem Wochenende - Stand jetzt - übrigens nicht kassieren. "Das ist doch schon mal ein guter Start", lacht er. Hoffen wir für ihn, dass das auch so bleibt ...
Vettel: Verlorener Titelkampf ist abgehakt
In Mexiko hat Sebastian Vettel den Kampf um den WM-Titel 2017 endgültig verloren. "Im ersten Moment ist es natürlich bitter", verrät er. In Brasilien wolle er nun aber nicht länger darüber nachdenken und sich darauf konzentrieren, "was vor einem liegt." Er erklärt: "Vielleicht ist es so auch besser, als ganz am Ende zu verlieren, weil man dann nicht direkt wieder ins Auto steigen kann." Das Rennen in Brasilien ist jetzt eine dankbare Ablenkung.
In Brasilien und Abu Dhabi wolle man nun bereits "extrem viel" für die kommende Saison lernen. "Weil das Reglement stabil bleibt, sind die Rennen für die Entwicklung sehr wichtig", erklärt er und stellt klar: "Es wäre falsch, jetzt vom Gas zu gehen." In Interlagos hat er neben Mercedes auch Red Bull wieder auf der Rechnung. Ob es im kommenden Jahr einen Dreikampf an der Spitze geben wird, will er jetzt aber noch nicht prophezeien.
Haas: Kampf um P6 noch nicht aufgegeben
Im Mittelfeld der Weltmeisterschaft geht es weiterhin verdammt eng zu. Toro Rosso (53 Punkte), Renault (48) und Haas (47) kämpfen noch um Rang sechs. Das US-Team hat momentan die schlechtesten Karten, doch Teamchef Günther Steiner erklärt: "Wir werden versuchen, einen der beiden noch einzuholen. Wir nehmen es Schritt für Schritt. Wir werden versuchen, noch einige Punkte zu holen. Aber es wird nicht leicht werden, denn Renault hat sich in den vergangenen Rennen verbessert."
Eine Hilfe könnte sein, dass Toro Rosso jetzt mit zwei relativ unerfahrenen Piloten an den Start geht. "Das sollte so sein", bestätigt Steiner. Er ergänzt jedoch, dass es nicht reiche, Toro Rosso in den Rennen zu schlagen. Man müssen schauen, dass man selbst so viele Punkte wie möglich sammelt. Eine Enttäuschung wäre WM-Platz acht laut ihm übrigens nicht. Man wäre zwar nicht komplett glücklich damit, aber die Konkurrenz sei auch größer gewesen als im Vorjahr, als man die Saison ebenfalls auf P8 beendete.
Wieder freies Racing bei Force India
Der vierte Platz in der WM ist abgesichert, und bei Force India lässt man Esteban Ocon und Sergio Perez nun offenbar - wie angekündigt - wieder frei gegeneinander fahren. Das bestätigt der Mexikaner, der diesen Schritt "gut" findet und in Anspielung auf das Racing-Verbot erklärt: "Die vergangenen Rennen waren nach dem Qualifying schon gelaufen - und die liefen für mich nicht gut. Daher bin ich zufrieden." Im Team habe es keine großen Diskussionen darüber gegeben, da die Sache ziemlich klar sei. Jetzt sei auf der Strecke "alles wieder frei". Sind wir mal gespannt, wie es zwischen Perez und Ocon dann an diesem Wochenende läuft!
