Force India: Keine Angst vor Verlust der Mercedes-Motoren

Selbst bei einem Deal zwischen McLaren und Mercedes wäre der Kundenvertrag von Force India nicht in Gefahr - Auch sportlich sieht das Team keinen Grund zur Panik

(Motorsport-Total.com) - Bereits seit 2009 geht Force India in der Formel 1 mit Mercedes-Motoren an den Start. In der Debütsaison 2008 war das Team noch mit Antrieben von Ferrari unterwegs, seitdem setzt man pausenlos auf Mercedes-Aggregate. Aktuell beliefern die Silberpfeile neben Force India auch Williams mit Motoren, und für die Saison 2018 verdichten sich die Anzeichen, dass man auch mit McLaren eine neue Partnerschaft eingehen könnte. Hätte das eine Auswirkung auf den Vertrag mit Force India?

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne, Sergio Perez

Kämpfen McLaren und Force India 2018 mit gleichen Waffen gegeneinander? Zoom

"Nein", stellt Force Indias Betriebsdirektor Otmar Szafnauer klar. Auch wenn Mercedes McLaren 2018 mit Motoren beliefern sollte, hätte das keinen Einfluss auf den Deal mit der Mallya-Truppe. Dieser sei komplett entkoppelt von den weiteren Kundenteams. Für Mercedes wäre es demnach kein Problem, im kommenden Jahr drei weitere Teams - neben dem eigenen Werksteam - mit Motoren auszurüsten.

Tatsächlich belieferte Mercedes bereits zwischen 2014 und 2016 regelmäßig drei Kundenteams mit Hybridantrieben. Neben den "Stammkunden" Williams und Force India waren das McLaren (2014), Lotus (2015) und zuletzt Manor (2016). Für Force India - oder auch Williams - besteht daher keine Gefahr, sich bei einem möglichen McLaren-Deal in Zukunft nach einem neuen Partner umsehen zu müssen.

Sportlich könnte eine McLaren-Mercedes-Partnerschaft Force India allerdings durchaus vor Probleme stellen. Aktuell liegt man auf einem ungefährdeten vierten WM-Platz, doch mit Mercedes-Motoren könnte das kriselnde McLaren-Team in Zukunft wieder zu einem ernsthaften Gegner werden. "Ich mache mir keine Sorgen, denn solche Entscheidungen liegen sowieso nicht in unseren Händen", winkt Szafnauer allerdings ab.

"Wenn es passiert, dann passiert es eben. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir selbst beeinflussen können. Wir müssen dafür sorgen, dass wir einen guten Job machen", sagt Szafnauer und ergänzt selbstbewusst: "Wir haben keine Angst. Das letzte Mal, als McLaren den gleichen Antrieb hatte wie wir, haben sie uns auch nur um ein paar Punkte geschlagen."


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In der Saison 2014, als McLaren zum letzten Mal mit Mercedes-Aggregaten am Start war, belegte das Team mit 181 Punkten den fünften WM-Platz. Force India landete 26 Zähler dahinter auf Rang sechs. Seit der Traditionsrennstall mit Honda-Motoren fährt, hatte Force India die Nase in der Weltmeisterschaft regelmäßig klar vorne. 2017 steht es im direkten WM-Duell der beiden aktuell 71:0 für die Mallya-Truppe.