• 22.06.2012 18:22

  • von Stefan Ziegler

Force India: "Alles lief sehr gut"

Nach den Positionen zwei und sechs im Freien Training von Valencia geht Force India zufrieden in den Feierabend - Top-10-Startplätze sind das Ziel

(Motorsport-Total.com) - Force India erwischte einen guten und vielversprechenden Auftakt in den Großen Preis von Europa. Der indisch-britische Rennstall landete dank Nico Hülkenberg und Paul di Resta auf den Positionen zwei und sechs und handelte sich so nur einen geringen Rückstand auf die Bestzeit von Sebastian Vettel (Red Bull) ein. Zudem kam am Vormittag auch noch Testpilot Jules Bianchi zum Zuge.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg fuhr nur im zweiten Training, wurde aber gleich Zweiter

Weil der junge Franzose aber nur einen Reifensatz verwenden durfte und die Strecke sukzessive besser wurde, landete Bianchi unterm Strich nur auf Platz 21 der Tageswertung - 2,8 Sekunden hinter der Spitze. Im ersten Freien Training war er bei 1,3 Sekunden Abstand auf Pastor Maldonado (Williams) als 15. abgewinkt worden, hatte sich dabei aber auch auf die Entwicklung konzentriert.

"Meine Session verlief gut", berichtet der dritte Fahrer bei Force India. "Das Team lernte eine Menge durch die Aero-Evaluation, die wir mit den Frontflügeln durchführten. Bei meinen ersten Runden war ich aber nicht am Limit. Ich baute mein Tempo eher Schritt für Schritt auf, um bei diesen Bedingungen erst einmal Vertrauen aufzubauen. Anfangs war die Strecke nämlich noch nicht so sauber."

"Das verbesserte sich während der Einheit. Meine Reifen ließen zur gleichen Zeit aber immer mehr nach", meint Bianchi und merkt an: "Es war das zweite Mal für mich auf den mittleren Pneus. Ich war recht zufrieden mit der Leistung dieser Reifen." Sehr zufrieden zeigt sich auch Hülkenberg. Kein Wunder: Der Deutsche hatte erst für Bianchi Platz gemacht, fuhr dann aber auf Position zwei.


Fotos: Force India, Großer Preis von Europa


Hülkenberg und di Resta glänzen

Hülkenberg verfehlte die Bestzeit in Valencia lediglich um 0,131 Sekunden und reihte sich nach insgesamt 32 Runden knapp hinter Vettel ein. "Ich hatte heute nur eine Session, doch da lief alles sehr gut", erklärt der Force-India-Pilot. "Es gelang uns, am Nachmittag sehr viel Arbeit zu verrichten. Ich fühlte mich recht wohl im Auto und konnte auf beiden Reifenmischungen einige Runden zurücklegen."

"Ich denke, der Schlüsselfaktor für den Rest des Wochenendes wird sein, die Reifen bei ansteigenden Temperaturen in den Griff zu haben. Wir müssen sicherstellen, unser Leistungsniveau zu halten", sagt Hülkenberg. Sein Teamkollege di Resta, der rund 0,230 Sekunden auf Hülkenberg einbüßte, hat nach den ersten Freien Trainings zum Großen Preis von Europa 2012 ebenfalls ein sehr gutes Gefühl.

"Wir müssen sicherstellen, unser Leistungsniveau zu halten." Nico Hülkenberg

"Als ich am Vormittag ins Auto stieg, hatten wir sofort ein gutes Basissetup. Während des Tages veränderte ich nicht sehr viel daran. Unsere Geschwindigkeit über eine Runde sieht ziemlich stark aus. Gleiches gilt für unser Tempo auf den Longruns", meint der schottische Rennfahrer. Auch bei den Reifen sei man gut aufgestellt, sodass di Resta anmerkt: "Wir sind offenbar konkurrenzfähig."

Simulation und Realität ergänzen sich perfekt

Ausgehend davon wolle man "am Samstag um einen Startplatz in den Top 10 kämpfen", meint di Resta und übergibt das Wort seinen Force-India-Chefingenieur Jakob Andreasen, der sagt: "Wir hatten einen ordentlichen Trainingstag und komplettierten unser Programm an Testteilen. Dies beinhaltete ein paar aerodynamische Elemente und Dinge, die wir bereits im Simulator erprobt hatten."

"Die Ergebnisse waren ermutigend und zeigen eine sehr gute Korrelation zwischen unserer Simulation und der Realität. Wir sammelten auch viele Informationen über die Reifen. Sowohl die weichen als auch die mittleren Pneus funktionierten gut für uns", meint Andreasen. "Die Fahrer waren exzellent unterwegs und ihr Feedback gab uns eine gute Ausgangsbasis für den Samstag an die Hand."

"Sowohl die weichen als auch die mittleren Pneus funktionierten gut für uns." Jakob Andreasen

"Über Nacht müssen wir einige knifflige Entscheidungen treffen, weil wir davon ausgehen, dass die Temperaturen noch einmal steigen. Wir sind aber guter Dinge und gut vorbereitet auf das dritte Freie Training", sagt der Chefingenieur des indisch-britischen Rennstalls. Beim Stadtrennen in Monaco hatte Force India übrigens mit beiden Autos gepunktet. Ähnliches wünscht man sich für Valencia.