Fall Ecclestone: Ärger mit der Politik

(Motorsport-Total.com) - Als würden die Gerichte in München und London nicht schon ausreichen, droht Bernie Ecclestone nun weiterer Ärger. Denn zusätzlich zu den laufenden Verfahren pocht nun auch eine britische Parlamentsabgeordnete auf eine Untersuchung der Geschäfte des Formel-1-Bosses durch das Betrugsdezernat (Serious Fraud Office) der Regierung in London.

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Bernie Ecclestone mit Ehefrau Fabiana: "Brave Mädchen lieben böse Jungs" Zoom

Man könne den Fall Ecclestone, der momentan vor dem Obersten Gericht in London verhandelt wird, nicht einfach so auf sich beruhen lassen, findet die Labour-Politikerin Emily Thornberry: "Mir scheint, dass wir eine Verpflichtung haben, das zu untersuchen", sagt sie gegenüber der 'BBC'. "Wofür ist das Betrugsdezernat da wenn nicht für Fälle wie diesen?"

Das Londoner Gerichtsverfahren soll übrigens heute enden. Wann es ein Urteil geben wird, ist nicht bekannt. Hintergrund ist, dass Constantin Medien Ecclestone vorwirft, er habe mit Gerhard Gribkowsky eine "korrupte Vereinbarung" gehabt, die dazu führte, dass die Formel-1-Anteile der Bayerischen Landesbank beim Verkauf an CVC Capital Partners unterbewertet wurden. Constantin Medien hätte bei einem höher bewerteten Verkauf nämlich mitverdienen können.

Thornberry findet, dass die britischen Behörden den Fall Ecclestone nicht ernst genug nehmen: "Es ist wirklich wichtig für das Ansehen dieses Landes, dass die Menschen wissen, dass wir uns nicht auf Strafverfolger auf der ganzen Welt verlassen, um unsere Bürger strafrechtlich zu verfolgen. Wir sollten dazu in der Lage sein, unsere Bürger selbst strafrechtlich zu verfolgen, und zwar ordentlich."

Nach Meinung der Politikerin, die sich bereits vor zwei Jahren bei mehreren Stellen über den Ermittlungsstand erkundigen wollte, aber stets vertröstet wurde, sei es "bemerkenswert", dass es außerhalb der Gerichtssäle keine weiteren Untersuchungen gibt: "Es gibt Fragen, die noch beantwortet werden müssen."