• 04.06.2004 15:20

  • von Fabian Hust

Fachblatt: Mercedes muss Leistung reduzieren

Um bei den folgenden Überseerennen keine weiteren Motorschäden zu riskieren, büßt der Mercedes-Motor an Leistung ein

(Motorsport-Total.com) - Drei Motorschäden hatte Mercedes im Rahmen des Formel-1-Wochenendes auf dem Nürburgring. Nach dem Rennen hatte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug die Vermutung geäußert, dass eine fehlerhafte Lieferung Kolben für die Motorplatzer verantwortlich sein könnte. Die Stuttgarter hatten beim Heimrennen einen neuen Kolben eingesetzt, der in allen Triebwerken verbaut war und für ein Leistungsplus sorgen sollte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Der MP4-19B sorgt für Fortschritte - wäre da nur nicht der labile Motor

Nach Informationen der 'auto, motor und sport' hat sich diese "Hoffnung" jedoch nicht erfüllt. Nach eingehender Prüfung der Teile wurde festgestellt, dass die Kolben frei von Produktionsfehlern waren. Zudem seien bei Simulationen auf dem Prüfstand zwei weitere Kolben zu Bruch gegangen, die auf der Suche nach weniger Gewicht offenbar zu fragil ausgefallen sind. "Die Kolbenschäden treten bei ganz bestimmten Betriebsbedingungen auf", wird Motorenbauer Mario Illien zitiert.#w1#

Im Moment rätselt man bei den Silbernen immer noch, wie es zu diesen Schäden kommen konnte, denn bei Tests und auf dem Prüfstand sollen sie problemlos eine Distanz von 5.000 Kilometern erreicht haben. Mercedes wird nun wieder die alten Kolben in den Motor einbauen müssen, um auf den Strecken in Kanada und den USA das Risiko weiterer Schäden zu minimieren. Auf beiden Kursen werden die Triebwerke stark gefordert, der Leistungsverlust wird sich also auf der Strecke bemerkbar machen.

Damit dürfte der Mercedes-Motor auch weiterhin eindeutig die Achilles-Ferse des Autos bleiben - auch des neuen MP4-19B, der nach den Amerika-Rennen zum Einsatz kommen soll. Der Motor ist derzeit zu unzuverlässig und obendrein fehlt es an Leistung. Insider sprechen von rund 30 PS, die auf die Motoren von Ferrari, Honda und BMW fehlen, das macht selbst auf weniger anspruchsvollen Strecken einige Zehntel aus.