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Erwartungen übertroffen: De Villota will mehr

Nach ihrem Formel-1-Test auf Renault wittert Maria de Villota die Chance, ein Stammcockpit in der Königsklasse des Motorsports zu ergattern

(Motorsport-Total.com) - Nach ihrem 300-Kilometer-Test im 2009er-Renault Anfang August in Le Castellet hofft Maria de Villota, dass dies nicht ihr einziger Formel-1-Auftritt bleiben wird. Der Manager der blonden Spanierin hat schon Kontakt zu Bernie Ecclestone aufgenommen, der eine (konkurrenzfähige) Frau im Grand-Prix-Sport mehr als begrüßen würde.

Titel-Bild zur News: Maria de Villota

Rassige Spanierin: Maria de Villota fährt 2011 in der Superleague Formula

"Jetzt, wo der Test gut gelaufen ist, will ich mehr", erklärt de Villota im Interview mit der 'Marca'. Zwar tue ihr der Nacken etwas weh, aber sie sei von den Aufnahmemöglichkeiten her "zu keinem Zeitpunkt am Limit" gewesen, was etwa den Umgang mit den vielen Knöpfen am Lenkrad angeht. Dementsprechend positiv fällt ihre Bilanz aus: "Ich habe meine eigenen Erwartungen übertroffen und die Chemie mit dem Team hat auch gestimmt."

Die Rundenzeiten, die übrigens nicht veröffentlicht wurden, sollen laut Teamchef Eric Boullier "sehr respektabel" gewesen sein. Genaue Zahlen will auch de Villota selbst nicht verraten, aber: "Sie haben ihre Vergleichsdaten hervorgekramt und neben meine gelegt. Sie haben mir gesagt, dass meine Zeiten viel besser waren, als sie erwartet hätten." Was das konkret bedeutet, darüber kann jedoch nur gerätselt werden.

Wegen des "sehr guten" Verhältnisses zu Renault hofft sie nun auf weitere Tests. Dass sie mit 31 Jahren schon zu alt ist, um eine Formel-1-Karriere zu beginnen, glaubt sie nicht: "Mal sehen, wie es weitergeht. Es kommt aber im richtigen Moment. Ich bin sportlich und körperlich im besten Alter, habe aber schon eine Menge Erfahrung. Ich glaube, dass die Chance da ist. Jetzt muss ich hart arbeiten und diese Umstände nutzen."

¿pbvin|512|3981||0|1pb¿Dass sie eine Frau ist, sei natürlich ein Vorteil - und moralische Bedenken, diesen gegenüber männlichen Kollegen auszuspielen, hat sie nicht. Schließlich kommen andere Rennfahrer oftmals wegen ihrer Sponsorengelder oder wegen ihrer Herkunft in die Formel 1 - bei ihr sei eben das Geschlecht ein solches Unterscheidungsmerkmal. Und: "Letztendlich zählt sowieso nur, welche Rundenzeiten du fahren kannst."

"Zumindest bin ich jetzt einmal Formel 1 gefahren. Von da aus kann es weitergehen. Mir ist bewusst, dass wir jetzt näher dran sind, und ich persönlich glaube, dass meine Chance größer ist als je zuvor", so de Villota, die 2011 in der Superleague Formula an den Start geht: "Die beiden Autos", sagt sie, "kann man überhaupt nicht vergleichen. Das Superleague-Fahrzeug ist sehr schwer und du musst viel aggressiver damit umgehen."