Ecclestone zur Titeldiskussion: "Ein Witz"

Bernie Ecclestone ärgert sich über das Hinterfragen von Sebastian Vettels WM-Titel, will einen Ferrari-Protest in letzter Minute aber nicht gänzlich ausschließen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Überholmanöver von Sebastian Vettel gegen Jean-Eric Vergne im Grand Prix von Brasilien zu weitreichenden Diskussionen führte, scheint die Lage inzwischen klar. Vettel wird nachträglich keine Zeitstrafe aufgebrummt, da die Flaggensignale bei besagtem Überholmanöver in Runde vier nicht eindeutig waren. Ergo behält der Red-Bull-Pilot seinen sechsten Platz aus Interlagos und damit seinen dritten WM-Titel.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Not amused: Bernie Ecclestone sieht den Sport in den Hintergrund gedrückt Zoom

Dies bestätigten am Donnerstag sowohl FIA-Rennleiter Charlie Whiting als auch Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone. Doch ist das letzte Wort tatsächlich schon gesprochen? Ferrari-Pilot Fernando Alonso, der im Falle einer nachträglich gegen Vettel ausgesprochenen 20-Sekunden-Zeitstrafe der große Profiteur, weil seinerseits der Weltmeister 2012, wäre, meldet sich via Twitter zu Wort: "Ich brauche keine Wunder. Ich mache meine Wunder mit richtigen Gesetzen."

Derweil ärgert sich Ecclestone darüber, dass der ganze Aufruhr um das Überholmanöver von Vettel von einer an sich spannenden Saison ablenken würde. "Es ist eine Schande, denn alles lief so gut. Es war ein super Rennen, eine super Weltmeisterschaft. Jetzt sprechen alle nur noch über dieses Thema. Das Problem ist aber, dass niemand weiß, was wirklich Sache ist", so der 82-jährige Formel-1-Promoter gegenüber 'The Telegraph'.

Ferrari-Protest in letzter Minute?

"Es ist einfach ein Witz", spricht Ecclestone auf das von Ferrari verfasste Schreiben an, wonach man den Automobilweltverband FIA um Klärung der Situation bat und in diesem Zusammenhang unterstellte, dass Vettel unter Gelb und somit illegal überholt hätte. "Was sie in diesem Schreiben anführen, stimmt einfach nicht. Ich denke nicht, dass irgendetwas unternommen werden müsste", so Ecclestone, der darauf verweist, dass Ferrari "diesmal zu spät dran ist".

Einen Prostet der "Roten", der theoretisch noch bis Freitag möglich ist, will der Formel-1-Zampano jedoch nicht gänzlich ausschließen: "Persönlich glaube ich nicht, dass Ferrari so etwas machen würde. Meiner Meinung nach wollten sie unbedingt gewinnen. Wenn man sich aber ansieht, was Ferrari im Laufe der Jahre aufgeführt hat..."

"Was können sie tun? Klagen? Vielleicht. Dieser Fall ist aber fehlerhaft, bevor er überhaupt aufgerollt wird. Es wird nichts passieren", so Ecclestone abschließend. Endgültige Klarheit wird jedenfalls erst nach Verstreichen der im Artikel 179b des Internationalen Sportgesetzes vorgeschriebenen Frist (30. November) herrschen.