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Daniel Ricciardo: Warum er Schampus aus dem Schuh trinkt

Daniel Ricciardo trinkt den Champagner auf dem Podium gerne mal aus seinem Schuh - Doch woher kommt der Trend, der auch in der MotoGP um sich greift?

(Motorsport-Total.com) - Eine Podiumszeremonie in der Formel 1 ist meistens nicht besonders spannend. Es wird die Nationalhymne des siegreichen Fahrers gespielt, anschließend gibt es die Pokale und es wird Champagner verspritzt. Seit einigen Jahren gibt es zusätzlich noch Interviews mit den drei anwesenden Piloten, doch weil dort meist nur Standardantworten heruntergerasselt werden, kann das die Siegerehrung ebenfalls nur minimal aufpeppen. Da sind Typen wie Daniel Ricciardo eine willkommene Abwechslung.

Der stets gut gelaunte Australier brachte zuletzt den sogenannten "Shoey" in die Formel 1. Dabei trinkt der 27-Jährige den Champagner nicht etwa direkt aus der Flasche - sondern aus seinem Schuh! Doch wie kommt man auf so eine Idee? "Ich habe nicht damit angefangen", verteidigt sich Ricciardo mit einem Lachen und erklärt: "Soweit ich weiß, habe ich in der Formel 1 damit angefangen, aber nicht weltweit. Es waren ein paar verrückte Aussies."

Laut Ricciardo handelt es sich dabei um die "Mad Hueys", die Europäern vermutlich kein Begriff, in Australien aber durchaus bekannt sind. "Sie sind Surfer und Fischer und einfach verrückte Kerle. Sie fahren um die Welt und fischen, surfen oder was auch immer, und sie trinken gerne Bier und so. Dort begann der Shoey", klärt der Red-Bull-Pilot im Rahmen des Großen Preises von Singapur auf.

Mittlerweile schwappt das Phänomen auf die Sportwelt über. Nicht nur Ricciardo feiert auf diese Art, in der MotoGP zeigte Jack Miller bei seinem Debütsieg in diesem Jahr ebenfalls einen Shoey. "Ich weiß, dass Jack Miller ein paar Jungs von den Mad Hueys kennt. Ich hatte schon erwartet, dass er es machen würde, und das hat er dann auch", erklärt Ricciardo mit einem Lachen.


Fotos: Großer Preis von Singapur, Pre-Events


"Ich dachte mir also, dass ich diese australische Tradition weiterführen sollte. Jetzt ist auch Valentino (Rossi, MotoGP-Rekordchampion; Anm. d. Red.) dabei. Ich habe gestern gesehen, dass er es bei Instagram gepostet hat", verrät der Red-Bull-Pilot, der jüngst auch seinen Landsmann Mark Webber zu einem Shoey animieren konnte, als der 40-Jährige in Spa die in der Regel eher langweiligen Interviews auf dem Podium führte.

"Es ist einfach ein kleiner Spaß - alle genießen es", lacht Ricciardo. Bleibt eigentlich nur noch die Frage offen, ob das ganze denn auch schmeckt. "Wenn der Schampus kühl ist, dann schmeckt es ehrlich gut", berichtet Ricciardo. "Wenn es warm ist, dann kommen natürlich der Schweiß und diese Dinge dazu. Aber der kühle Geschmack überdeckt die ganzen schlechten Sachen." Generell sei so ein Shoey "köstlich".

Für das Rennen in Singapur am Sonntag verspricht Ricciardo übrigens erneut einen Shoey. Allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen: "Natürlich, wenn ich gewinne! Wenn ich nur Zweiter oder Dritter werde, dann dieses Mal vielleicht nicht. Bei einem Sieg würde ich aber erwarten, dass es einige Leute mit mir machen." Man darf jedenfalls gespannt sein, auf wen der verrückte Trend als nächstes übergreift.