• 15.04.2017 13:39

  • von Dieter Rencken & Daniel Halder

Claire Williams: Rückkehr von Paddy Lowe wichtiges Signal

Trotz Rückstands: Weil mit Paddy Lowe von Mercedes und Dirk de Beer von Ferrari neues Top-Personal an Bord kam, ist man bei Williams guten Mutes

(Motorsport-Total.com) - Zumindest wieder die vierte Kraft nach den Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull zu werden - so lautet das erklärte Ziel der Williams-Mannschaft in der Formel-1-Saison 2017. Verlief der Auftakt-Grand-Prix in Australien wenigstens noch für "Rückkehrer" Felipe Massa als Sechster nach Wunsch, gab es beim letzten Rennen in China einen empfindlichen Rückschlag. Massa war chancenlos und kam nur auf Rang 14 ins Ziel, Rookie Lance Stroll schied wie schon in Melbourne aus. Im Anschluss sprach man beim britischen Traditionsrennstall von einer "schmerzhaften" Erfahrung.

Titel-Bild zur News: Claire Williams

Claire Williams und Paddy Lowe wollen mit ihrem Team zurück an die Spitze Zoom

Klar ist: Williams muss in Sachen Konstanz und Weiterentwicklung nun deutlich zulegen - doch beide Punkte wurden schon im vergangenen Jahr als hausinterne Schwachstellen ausgemacht. So konnte man in Sachen Entwicklung nicht nur nicht mit den Top-Teams mithalten, sondern wurde spätestens nach dem ersten Saisondrittel auch noch vom kleinen Force-India-Team übertrumpft. Um künftig besser aufgestellt zu sein, drehte die stellvertretende Teamchefin Claire Williams für diese Saison an einigen Stellschrauben - besonders zwei Personalien ließen aufhorchen.

Als Chef-Aerodynamiker konnte Dirk de Beer gewonnen werden, der bis zum vergangenen Sommer noch in Maranello bei Ferrari tätig war. Für die großen Schlagzeilen sorgte aber die Rückkehr von Technikchef Paddy Lowe. Der Brite gewann mit Mercedes drei WM-Titel in Folge und ist nun erstmals seit 1993 wieder in Williams-Teamkleidung zu sehen. In Grove fungiert er nicht nur als Technikchef, sondern ist nun sogar Teilhaber des Rennstalls. "Dass er ins Team kam, war mehr als alles andere eine riesige Motivation für jeden", freut sich Claire Williams.

Lowe soll mit seiner geballten Erfahrung die Strukturen in der Williams-Technikabteilung verbessern und das Team Schritt für Schritt nach vorne bringen. "Jemanden von seinem Kaliber an Bord zu haben, ist ein wichtiges Signal auch nach außen, wie groß unsere Ambitionen sind", erklärt die 40-Jährige. "Und es sollte jeden Williams-Mitarbeiter antreiben, wenn er sieht, welche großen Ziele wir in der Teamführung verfolgen. Mit Paddys Erfahrungen wollen wir in der Zukunft das Blatt zu unseren Gunsten wenden", umschreibt sie die hohen Erwartungen an den gebürtigen Kenianer.


Fotostrecke: Die Williams-Story

Der zweite neue Baustein am künftigen Williams-Erfolgs-Puzzle soll Aerodynamikchef de Beer sein. Er arbeitete zuletzt seit 2013 bei Ferrari, verließ die Scuderia allerdings im August 2016. Den aktuellen Höhenflug der Italiener rechnet die stellvertretende Williams-Chefin ihm dennoch zu: "Das Auto, das er entworfen hat, gewann den ersten Grand-Prix der Saison." Beim Rennstall von Sir Frank Williams hat de Beer die Aufgaben von Jason Somerville übernommen. "Er hat schon vor einigen Wochen begonnen und übt bereits einen großen Einfluss aus. Auch er macht fantastische Arbeit", sieht die Britin ihr Team gerüstet, um künftig wieder an erfolgreichere Zeiten anzuknüpfen.

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