Button: "Ich kann es kaum erwarten"

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button ging als letzter Rennsieger der Saison 2012 in die Winterpause. Dank der Stabilität der technischen Regeln erwartet der McLaren-Pilot in der bevorstehenden Saison 2013 keine grundlegende Verschiebung in den Kräfteverhältnissen und peilt einen neuerlichen Sieg beim Saisonauftakt in Melbourne an.

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McLaren-Pilot Jenson Button sehnt den Testauftakt herbei Zoom

Im Interview spricht Button über seine Winterpause, über die Vorfreude auf seinen neuen Teamkollegen Sergio Perez und darüber, was ihn an den Testfahrten im Vorfeld einer Saison so sehr reizt.

Frage: "Jenson, zuletzt sah man dich auf der obersten Stufe des Siegerpodests in Sao Paulo. Wie hast du den Winter bisher verbracht?"
Jenson Button: "Der Sieg in Sao Paulo war natürlich ein fantastischer Abschluss der Saison. Es war wirklich ein anstrengendes Rennen. Die Bedingungen veränderten sich ständig und man konnte sich nie ausruhen. Es war großartig, eine Ära für McLaren auf diese Art und Weise zu beenden. Jetzt bin ich bereit für den Start einer neuen Ära."

"Der Winter verlief bis jetzt recht gewöhnlich. Ich habe viel trainiert, aber auf eine entspannte Art und Weise. Ich war viel draußen, was immer Spaß macht. So war ich beispielsweise auf Hawaii und nahm dort an einem Marathon teil. Außerdem fuhr ich viel Fahrrad und besuchte ein paar Freunde. Jetzt fühle ich mich gut erholt und bin bereit, anzugreifen."

"Es ist witzig. Zu Beginn der Winterpause hat es immer den Anschein, als würde sie gar nicht aufhören, doch ehe man sich versieht, wartet schon wieder die Arbeit. Ich muss zugeben, dass ich mich jedesmal auf den Beginn einer neuen Saison freue. Diesen Enthusiasmus habe ich mir über meine gesamte Karriere hinweg beibehalten. Ich glaube, wir dürfen uns in diesem Jahr auf eine Menge Dinge freuen."

Vorfreude auf Arbeit mit Sergio Perez

Frage: "In der Saison 2013 fährt Sergio 'Checo' Perez an deiner Seite. Ist es ein seltsames Gefühl, einen neuen Teamkollegen zu haben?"
Button: "Ich hatte drei fantastische Jahre an der Seite von Lewis, doch in der Formel 1 ist nichts von Dauer. Die Leute ziehen weiter. Es ist immer interessant, einen neuen Teamkollegen zu bekommen. Es gibt da diese unvermeidbare Phase des Kennenlernens. Ich freue mich sehr, Checo bei McLaren zu begrüßen. Wir alle haben gesehen, wozu er mit dem Sauber im vergangenen Jahr imstande war. Meiner Meinung nach ist er eine sehr gute Verstärkung für das Team."

"Das Wichtigste ist, dass man ein gutes Arbeitsverhältnis pflegt. Es ist wichtig, Ideen und Daten offen zu teilen und zusammen mit den Ingenieuren gemeinsam im Sinne des Teams zu arbeiten. Daran scheiterte es bei McLaren noch nie. Ich gehe davon aus, dass wir gut zusammenarbeiten werden. Checo mag vielleicht erst 22 Jahre alt sein, doch er ist ein sehr vernünftiger Fahrer, der genau weiß, was notwendig ist, um das Beste aus einem Auto herauszuholen. Ich erwarte eine sehr starke Partnerschaft."

Stabilität der Regeln schafft Vertrauen

Frage: "Die Regeln für 2013 sind denen des Jahres 2012 sehr ähnlich. Was erhoffst du dir vor diesem Hintergrund auf der Strecke?"
Button: "Ich glaube, dass alle Teams mit größerem Vertrauen hinsichtlich der Pirelli-Reifen in die Saison gehen. Im vergangenen Jahr war das noch ein Fragezeichen, da wir uns alle erst einmal auf die neuen Reifen einstellen mussten. Es ist unwahrscheinlich, dass so etwas diesmal wieder passiert. Ich sehe auf diesem Gebiet mehr Stabilität. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es zwar Unterschiede bei den Reifen in Konstruktion und Mischungen, doch diese sollten sich weniger stark auf die Performance des Autos auswirken als im vergangenen Jahr."

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Button ging als Sieger des Saisonfinales in die Winterpause Zoom

"Da die Regeln weitestgehend stabil bleiben, gehe ich davon aus, dass die meisten Teams ihre Autos über den Winter weiter verfeinert haben werden. Es ist immer interessant zu sehen, welche Fortschritte an den Autos in einer Phase der Regelstabilität gemacht werden konnten. Es ist schon unglaublich, aber man kann es mit bloßem Auge sehen, wie die Autos von Jahr zu Jahr weiterentwickelt werden. Auch auf einem anderen Gebiet hoffe ich auf Stabilität: Ich habe das letzte Rennen der Saison 2012 gewonnen und es wäre natürlich perfekt, das erste Rennen der Saison 2013 zu gewinnen."

Viel Freude an der Herausforderung Testfahrten

Frage: "Kannst du deine Vorfreude, ins neue Auto einzusteigen, überhaupt noch zurückhalten?"
Button: "Ich bin immer voll motiviert. Wie ich schon sagte: Dieses Gefühl der Vorfreude und Aufregung vor einer neuen Saison habe ich nie ablegen können. Das neue Auto zu testen ist immer ein Abenteuer, denn es ist eine komplizierte Geschichte. Das Testen eines neuen Autos spiegelt das Ideal von Bruce McLaren sehr gut wieder. Ich habe gehört, wie Bruce seine Autos in den 1960er-Jahren am laufenden Band testete, um Verbesserungen zu erzielen und Zuverlässigkeitsproblemen auf den Grund zu kommen."

"Bei Testfahrten sieht man sich als Rennfahrer den gegensätzlichen Anforderungen eines Grand Prix gegenübergestellt. Es geht da nicht um das reine Tempo, sondern es ist ein Prozess, bei dem es um Gleichmäßigkeit und das Wiederholen bestimmter Schritte geht. Dabei muss man seinen Instinkten vertrauten und diese mit guter Ingenieursarbeit untermauern. Es ist ein faszinierender Prozess, bei dem du die Früchte deiner Arbeit Tag für Tag vor deinen Augen reifen siehst. Es ist ein Teil des Jobs, den ich sehr gerne mache. Ich kann es kaum erwarten."