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Button: Dunkle Erinnerungen

Im Vorjahr wurde Jenson Button Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls - Trotz der Erinnerungen kehrt er ohne Angst nach Brasilien zurück

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr erlebte Jenson Button auf dem Heimweg nach der Qualifikation von Interlagos einen Zwischenfall, den er sicher nicht so schnell vergessen konnte. Bewaffnete Männer versuchten, das Auto des McLaren-Piloten nach dem Verlassen der Rennstrecke zu attackieren. McLaren war sich der Gefahren in Sao Paulo bewusst und stattete die beiden Fahrer mit speziellen gepanzerten Limousinen aus, die von Polizeibeamten gefahren wurden.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren-Pilot Jenson Button hatte vor einem Jahr Glück im Unglück

Als sich die mit Maschinenpistolen bewaffneten Männer in einem Stau dem Auto von Button näherten, trat der Fahrer aufs Gas und rammte sich den Weg frei. "Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn der Fahrer den Wagen nicht rausbekommen hätte", wurde Button vor einem Jahr vom 'Stern' zitiert. Auf die Frage, ob er dieses Jahr mit Angst nach Brasilien reist, antwortet der McLaren-Pilot: "Nein, gar nicht."

"Es kam bei Mechanikern und Ingenieuren schon oft vor. Dann passierte es einem Fahrer", wird der Brite von 'Sportinglife.com' zitiert. "Ich glaube nicht, dass sie etwas anderes als unsere Taschen aus dem Kofferraum wollten. Dieses Jahr haben wir mehr Sicherheit. Ich denke, dass jeder Fahrer eine Polizeieskorte haben wird."

Die Sicherheit in Brasilien ist seit Jahren ein Problem. Durch die sozialen Unterschiede und die brutalen Drogengangs liegt die Kriminalitätsrate weit über dem Durchschnitt. Nicht selten kommt es in Sao Paulo zu Schießereien. Im Kontrast dazu ist das Rennen in Brasilien bei den Fahrern und Zuschauern sehr beliebt und immer für ein spannendes Rennen gut.

Jenson Button

McLaren setzte 2010 für den Transfer zum Hotel gepanzerte Limousinen ein Zoom

"Es ist schwierig, weil es so ein toller Grand Prix ist", erläutert Button. "Ich liebe es, in Sao Paulo Rennen zu fahren. Es gibt eine besondere Atmosphäre - selbst wenn der Teamkollege ein Brasilianer ist und man um die Weltmeisterschaft kämpft." Hintergrund: In seiner Weltmeister-Saison fuhr der damalige Brawn-Pilot an der Seite von Rubens Barrichello.

"Es ist schade, dass solche Dinge passieren, wenn wir die Strecke verlassen. Aber ich denke, dass das einfach die Kluft in Brasilien aufzeigt", bedauert Button, spricht sich aber dennoch für das Traditionsrennen aus: "Ich liebe es immer noch, weil die Fans so leidenschaftlich sind und es so viel Geschichte auf dieser Strecke gibt."