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  • 04.09.2014 21:50

  • von Maria Reyer & Roman Wittemeier

Button: Alonso ändert nichts an meiner Lage

McLaren-Pilot Jenson Button spricht über seine berufliche Zukunft, die Rosberg-Hamilton-Kollision beim Belgien-Rennen und langweilige Reporterfragen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Jenson Button muss sich immer öfters mit bestimmten Fragen konfrontiert sehen: Hörst du Ende dieser Saison auf? Wann trittst du zurück? Was machst du 2015? Der Grund: Der Vertrag des McLaren-Piloten läuft am Ende dieser Saison aus. Seine Zukunft ist weiterhin ungewiss.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Was wird McLaren-Pilot Jenson Button 2015 machen? Zoom

Auf die Frage, ob Fernando Alonsos Bekenntnis zu Ferrari seine eigene Situation vereinfache, meint Button: "Das ändert nichts an meiner Lage. Er wäre sowieso bei Ferrari geblieben." Kurz und knapp - man merkt ihm an, dass er schon etwas gereizt auf Zukunftsfragen reagiert. Er fügt hinzu: "Ich denke, die beiden McLaren-Fahrer sind die Schlüsselfiguren am Fahrermarkt."

Tatsächlich endet auch der Vertrag von Buttons Teamkollege Kevin Magnussen mit dieser Saison. Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass mit dem Einstieg von Honda als Motorenlieferant für McLaren ab 2015 um hochkarätige Namen geworben wird. Zuletzt soll Sebastian Vettel einen unterschriftsreifen Vertrag angeboten bekommen haben.

Sooo langweilig

"Wenn ich am Ende des Jahres nicht fahre, dann soll es so sein", so Button vor wenigen Wochen. Heute meint er dazu: "Wenn du die Frage so oft gestellt bekommst, dann musst du mal was anderes sagen, damit es nicht langweilig wird. Nicht für euch, aber für mich." Er sei so gelangweilt von all den Reporterfragen.

"Wenn du 15 Jahre in der Formel 1 fährst, machst du einiges durch. Du hörst viel Mist. Anfangs ist es nervig, dann denkst du dir: 'Ach was soll's, ich hab das schon mal gehört, ich war schon mal in dieser Situation'. Du machst einfach weiter mit deinem Job", schildert Button, der seit 2000 in der Formel 1 fährt.

Was treibt ihn immer noch an? "Ich liebe es in der Formel 1 Rennen zu fahren. Jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, versuche ich mein Bestes zu geben. Ich mache den besten Job für mich selbst, für mein Team und meine Fans." Man wolle immer den besten Job erledigen und alle anderen schlagen, beschreibt er seine Kämpfernatur. "Nichts ändert sich bis auf die Dauer, in der du deine Träume verwirklichen kannst."

Button über Rosberg: Er hat das nicht geplant

Button hat auch zu dem Vorfall zwischen den beiden Mercedes-Teamkollegen beim Grand Prix in Belgien eine Meinung: "Wenn es vier Rennen früher passiert wäre, bin ich mir sicher, dass Nico bestraft worden wäre. Es wurde jetzt entschieden, dass aggressiveres Fahren besser für den Sport ist, also lassen sie auch mehr zu. Wir dachten alle, dass das richtig wäre."

Der Brite möchte Rosberg keine Absicht unterstellen und glaubt: "Es ist ein Fehler. Einer, wo du hoffst, ihn nie zu machen. Das hat er nicht geplant, das kann man nicht planen. Am Ende liegt es an den Kommissaren und an der FIA." Sein Teamkollege Magnussen wurde hingegen aufgrund unfairen Fahrverhaltens gegen Fernando Alonso mit einer 20-Sekunden-Strafe belangt. "Das war wegen der Sicherheit", so Button.

Wie wohl Button gegen Magnussen fahren würde, wenn die beiden sich die WM-Krone untereinander ausmachen würden? "Kein Fahrer ist anders - egal ob es mein Teamkollege ist oder jemand anderes. Die meisten meiner Teamkollegen sind auch nicht anders gegen mich gefahren", schmunzelt er. "Manchmal ist es aggressiver. Kevin fährt gegen mich genauso hart, wie gegen Fernando."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Italien


Honda-Vergangenheit und bald Honda-Zukunft?

Angesprochen auf seine Honda-Vergangenheit und den Einstieg des japanischen Automobilkonzerns im nächsten Jahr, meint Button: "Ich weiß nicht, da wir keinen Honda-Motor in unserem Auto (bei Brawn 2009; Anm. d. Red.) hatten. Ich war definitiv nicht enttäuscht von dem Aufwand, den Honda in das Team gesteckt hatte."

2009 wurde aus dem vormaligen Honda-Team das Weltmeisterteam Brawn GP. Button glaubt, dass man nur durch die Vorarbeit von Honda die Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Nun möchte Honda einen klaren Übergang mit Mercedes bei McLaren, erzählt der Brite weiter. "Sie möchten keine Überlappung von Mercedes zu Honda." Auch bei Gesprächen würde darauf geachtet werden.

Für Mercedes selbst hat der 34-Jährige Lob über: "Ich denke Mercedes-Benz hat den besten Job in diesem Jahr gemacht." Er merkt aber an: "Ich habe aber das Gefühl, dass die anderen Motorenhersteller aufgeholt haben, speziell Ferrari."