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Boullier: Erster Sieg schon "um die Ecke"?

Kimi Räikkönen trauert dem möglichen ersten Sieg in Barcelona nach, Lotus-Teamchef Eric Boullier ist aber guter Dinge, dass dieser schon bald gelingen wird

(Motorsport-Total.com) - Platz zwei und drei in Bahrain, Platz drei und vier heute in Spanien: Kein anderes Team hat in den vergangenen beiden Rennen so viele Punkte gesammelt wie Lotus. Kimi Räikkönen war nach dem heutigen Grand Prix in Barcelona, den er gerade mal 3,8 Sekunden hinter Sieger Pastor Maldonado beendete, sogar enttäuscht. Denn hätte ihm seine Crew beim ersten Boxenstopp harte statt weiche Pirelli-Reifen mitgegeben, so vermuten viele, hätte er vielleicht schon viel früher zum Sturm auf das Führungsduo blasen können.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier und Kimi Räikkönen

Eric Boullier mit Kimi Räikkönen, der am liebsten schon heute gewonnen hätte

Im Gegensatz zum "Iceman" ist Teamchef Eric Boullier "nicht enttäuscht, das kann man nicht sagen, aber wir hätten uns mehr erwartet", wie er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zugibt: "Nach dem Renntempo, das wir in Bahrain gezeigt haben, wollten wir mehr. Wir dürfen aber nicht übermütig werden, denn wir sind konstant und bringen gute Punkte nach Hause. Dieses Ergebnis ist wichtig für das Team, denn es zeigt, dass wir konstant sind und überall solche Leistungen zeigen können. Aber natürlich hätten wir uns insgeheim ein bisschen mehr erwartet."

Besonders Räikkönen, der in der Schlussphase binnen weniger Runden einen 20-Sekunden-Rückstand weghobelte. Dass der Ex-Weltmeister anschließend lieber dem Sieg nachtrauerte als sich über einen weiteren Podestplatz zu freuen, sieht Boullier positiv: "Es ist schön, Fahrer zu haben, die gewinnen wollen." Das Ziel für den Rest der Saison müsse nun sein, bald einen Grand Prix zu gewinnen: "Wenn wir so konstant bleiben, dann werden wir sicher irgendwann die Chance bekommen, ein Rennen zu gewinnen. Dann ist der erste Sieg gleich um die Ecke."

Trotzdem will er heute nicht von Enttäuschung sprechen: "Natürlich sind wir alle hier, um zu gewinnen, aber die Autos liegen alle sehr eng beisammen. Mit den ersten beiden Reifensätzen konnten wir nicht das erwartete Tempo gehen - und dann ist es halt schwierig, das Rennen noch zu gewinnen. So, wie wir am Ende auf die Führenden aufgeholt haben, hätten wir vielleicht gewonnen, wenn es noch drei Runden gegangen wäre, aber das Rennen ist eben, wie es ist. Wir sollten glücklich sein mit zwei starken Ergebnissen und wichtigen Punkten."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Spanien, Sonntag


Doch statt den Kopf aufgrund der verpassten Chancen in Bahrain und Spanien in den Sand zu stecken, will Lotus den Schwung mitnehmen und nutzen, damit im Gegensatz zum Vorjahr mit Fortdauer der Saison kein Einbruch erfolgt: "Wir müssen das Auto weiterentwickeln und mehr Performance finden, aber wir müssen auch versuchen, mit den Reifen zu arbeiten, um das Maximum herauszuholen", sagt Boullier und blickt auf den Grand Prix von Monaco in zwei Wochen: "Ich hoffe nur, dass wir unsere Form halten können."