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Boullier: Einfache Entscheidungswege zum Erfolg

Eric Boullier erklärt, warum die gute Performance von Renault durch die einfache Team-Hierarchie zustande kommt

(Motorsport-Total.com) - Renault-Teamchef Eric Boullier ist mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden. Lag sein Team 2010 noch auf Rang fünf in der Herstellerwertung, konnte man 2011 eine Stufe hinaufsteigen und ist aktuell bester Verfolger der drei Topteams von Red Bull, McLaren und Ferrari.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boullier ist zufrieden mit Rang vier, blickt aber nicht nur nach hinten

"Wenn wir vor dem letzten Rennen uneinholbar Vierter wären, dann würde ich damit sehr zufrieden sein", erklärt Boullier nüchtern gegenüber 'Formula1.com'. "Aber die Formel 1 ist nicht so einfach. Es ist toll, besser zu sein als letztes Jahr. Einfach gesagt, ja ich bin froh, dass wir auf Rang vier liegen. Und wir werden kämpfen, diesen Rang zu halten oder ihn zu verbessern!"

Blick nach vorn

Der Blick bei Renault richtet sich also nicht nur nach hinten. Obwohl die Mercedes von Nico Rosberg und Michael Schumacher immer schneller werden und ihr Anrecht auf Rang vier deutlich machen, erläutert Boullier: "Wir stecken uns unserer Ziele nicht zu hoch, es muss realistisch sein. Aber manchmal ist es gut, wenn man lächeln und träumen kann."

¿pbvin|512|3705||0|1pb¿Gerade durch das begrenzte Budget ist die Weiterentwicklung innerhalb der Saison ein Reizthema. Mit einem guten Auto hat Renault den Grundstein gelegt. Nun gilt es, nicht den Anschluss zu verlieren und mit der Konkurrenz standzuhalten.

"Der Kampf um die Weiterentwicklung innerhalb der Saison ist enorm", erkennt der Franzose und berichtet, dass es Wochenende für Wochenende spannend zu beobachten ist, wer sich wie verbessert hat: "Bei jedem Rennen gibt es Teams mit neuen Teilen. Man weiß nie, ob die eigenen Entwicklungen mit denen der Konkurrenz mithalten können."

Der Blick nach vorn zu den drei führenden Teams ist für Boullier reizvoll. Zu gerne würde er an die glorreichen Jahre 2005 und 2006 anknüpfen, in denen Fernando Alonso die Fahrertitel holte. Diese Euphorie weiß Boullier zu beurteilen und macht klar: "Zu diesem Zeitpunkt der Saison bin ich zuversichtlich, dass wir uns nicht überschätzen."

Strukturen im Team stimmen

"Ich denke, wir können unseren Aufwärtstrend fortsetzen. Das bedeutet natürlich, dass wir unsere Ressourcen in Zukunft noch einfallsreicher aufteilen müssen und für manche Entscheidungen lieber einmal mehr nachdenken müssen", analysiert der Renault-Teamchef und ist sich sicher, dass die Strukturen im Team dafür stimmen: "Ich denke, dass wir personell gut aufgestellt sind, um weiterhin diesen Trend zu halten."

"Dann liegt es an mir und Genji, mehr Sponsoren und finanzielle Ressourcen zu finden, um dann eventuell die Großen einzuholen", erkennt Boullier. Dem Formel-1-Team von Renault eilt der Ruf voraus, seine Mittel perfekt zu nutzen. "Ich glaube, wir nutzen unsere Ressourcen nicht unbedingt intelligenter als die anderen. Wir gehen einen unerschrockenen und einfachen Weg", macht Boullier klar.

Der Grund dafür ist simpel: "Unsere Hierarchie ist nicht komplex. Entscheidungen gehen, verglichen mit den anderen Teams, einen direkteren und schnelleren Weg", erklärt der Franzose und fährt fort: "Je größer man wird, desto mehr Gesellschafter hat man. Und dann werden Kurswechsel schwieriger. Ich denke, unser System ist einfach direkter und einfacher."


Fotos: Großer Preis von Spanien, Pre-Events


Großen Anteil am Erfolg haben auch die kreativen Lösungen, die an den gold-schwarzen Rennern von Nick Heidfeld und Witali Petrow zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu Ferrari beispielsweise, baute Renault im Winter ein hochinnovatives Auto. Bestes Beispiel ist der unkonventionelle Auspuff, der vor den Seitenkästen austritt. "Wir ermutigen unsere Mitarbeiter kreativ zu sein. Sie sollen bauen, was sie für gut befinden", sagt Boullier.

Für Barcelona gilt es, Rang vier zu halten. Dazu müssen vor allem die beiden Mercedes besiegt werden. "Ich wäre sehr zufrieden, wenn wir unter die ersten sechs kommen", beurteilt der Renault-Teamchef. "Wenn wir Rang vier bei den Konstrukteuren halten wollen, müssen beide Autos in den Top acht sein. So einfach ist das."