• 03.09.2015 09:40

  • von Roman Wittemeier

Bernie Ecclestone: "Frauen scheuen die Verantwortung"

Bernie Ecclestone hätte gern eine schnelle, attraktive Frau in einem Formel-1-Cockpit: Die Vorbehalte gegenüber dem "schwachen Geschlecht" sind allerdings groß

(Motorsport-Total.com) - Für Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone muss die Grand-Prix-Szene eine große Attraktion sein. Nur so kann der Brite den Zirkus entsprechend vermarkten und hohe Erlöse erzielen. Aus Sicht des 84-Jährigen könnte die Teilnahme einer Frau an der Formel-1-Weltmeisterschaft der gesamten Show noch mehr Würze verleihen. Allerdings hat der Brite gleichzeitig auch erhebliche Vorbehalte gegenüber dem angeblich "schwachen Geschlecht".

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Hat ein seltsames Verhältnis zum anderen Geschlecht: Bernie Ecclestone Zoom

"Im allgemeinen Geschäftsleben gibt es eigentlich keinen Grund, warum Frauen nicht als Geschäftsführerinnen arbeiten könnten. Das gilt auch für die Formula One Management", so Ecclestone in einem Statement an die 'CNN'. "Das Problem ist aber, dass die meisten Frauen die Verantwortung scheuen, für ein gesamtes Unternehmen den Kopf hin zu halten." Diese jüngsten Äußerungen werden bei den weiblichen Mitgliedern des Formel-1-Fahrerlagers nicht gut ankommen.

"Es ist schon bezeichnend, dass ich die erste Frau in verantwortlicher Position in der Formel 1 bin. Das sagt vieles über den Sport", kommentiert Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. Claire Williams, die als stellvertretende Teamchefin beim britischen Privatrennstall unter den Augen ihres Vaters die Fäden zieht, fügt an: "Es ist halt die alte Generation. Die Herren sind offenbar der Meinung, dass es ein Männersport ist, mit dem die Frauen nicht wirklich umgehen können."

"Frauen können in allen Bereichen der Formel 1 erfolgreich arbeiten", ist Claire Williams fest überzeugt. "Es gibt keine Barrieren mehr für Frauen - und Sexismus habe ich in der Formel 1 auch noch nie erlebt." Die 'CNN' wollte es genauer wissen und fragte bei allen Teams die Anzahl an weiblichen Mitarbeitern ab. Das Ergebnis: Viele Teams antworteten gar nicht oder ohne konkrete Zahlen. Nur bei Sauber, Lotus und Williams gab es entsprechende Auskünfte. In allen drei Teams liegt die Frauenquote bei rund zehn Prozent.

"Susie Wolff und andere tragen dazu bei, dass sich die Grundhaltung ändert", meint Claire Williams. Und dennoch ist man offenbar recht weit davon entfernt, bald eine Frau in einem Formel-1-Renncockpit zu sehen. Susie Wolff ist ambitioniert, aber hat bei Williams Adrian Sutil als Ersatzpilot vor die Nase bekommen. Carmen Jorda hat bei Lotus ebenso wenige Chancen. Ein Versuch von Simona de Silvestro scheiterte an den Finanzen, der amerikanische Superstar Danica Patrick interessiert sich herzlich wenig für die Formel 1.

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