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  • 20.05.2010 17:09

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Bei Markenwechsel: Williams will Reifentests

Williams-Technikchef Sam Michael erwartet mehr Testfahrten, um die neuen Reifen für das kommende Jahr kennenlernen zu dürfen

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Barcelona-Wochenende sollte die Reifenfrage für 2011 eigentlich beantwortet sein, doch getan hat sich seither wenig. Es gab auch im Zuge des Grand Prix in Monaco drei Meetings, aber eine Entscheidung steht noch aus. Laut Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hat man den Kreis der möglichen Lieferanten immerhin schon auf zwei reduzieren können: Michelin und Pirelli. Beide Unternehmen bringen ausreichend Motorsporterfahrung mit und verfügen über die notwendigen Ressourcen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Williuams will sich mit zusätzlichen Testfahrten auf neue Reifen einstellen

Die Teamchefs verlieren bezüglich der Pneus so langsam die Geduld. Aus vielen Richtungen ist der Ruf nach einer schnellen Lösung zu hören. Das Problem: Je später die Entscheidung über die Bridgestone-Nachfolge fällt, umso weniger Zeit bleibt für eine entsprechende Vorbereitung des "großen Reifenwechsels". Der Übergang zum neuen Formel-1-Ausrüster - wer immer es auch werden mag - soll möglichst flüssig vonstatten gehen.#w1#

Damit man zum Testauftakt 2011 keine bösen Überraschungen erlebt, fordert Williams-Technikchef Sam Michael zusätzliche Testmöglichkeiten mit den neuen Pneus. "Für uns ist das eine ganz harte Nuss", beschreibt der Ingenieur. "Wir treiben die Entwicklung für 2011 voran und müssen davon ausgehen, dass die zukünftigen Reifen ähnlich werden, weil wir ganz einfach keine anderen Daten haben." Die Teams stochern also derzeit im Dunklen.

"Wir haben immer noch keine Entscheidung", klagt Michael. Er fügt hinzu: "Selbst wenn wir Daten hätten, dann wäre es ohne Testfahrten natürlich enorm schwierig, sich auf die Unterschiede im Vergleich zu Bridgestone einzustellen. Hoffentlich bekommen wir irgendwelche Testmöglichkeiten. Am besten wäre es, wenn wir im Anschluss an ein oder zwei Grands Prix einfach vor Ort blieben - zum Beispiel am Montag nach Monza und Abu Dhabi - und dort zwei einstündige Tests absolvieren mit mehreren Reifensätzen, falls sie schnell genug produziert werden könnten."

Der zusätzliche Testtag in Monza wäre bei diesem Szenario die einzige Komponente, die zusätzliche Kosten für die Teams verursachen könnte. Für den Montag nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi ist ohnehin ein Tag für Probefahrten im Gespräch. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird man dort im November den Young-Driver-Day für Nachwuchspiloten abhalten.