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Badoer: Emotionaler Abschied von Ferrari

Bei der Bologna Motorshow hat sich Ferrari-Testfahrer Luca Badoer von den Fans verabschiedet - In all den Jahren hat der Italiener zu den Erfolgen beigetragen

(Motorsport-Total.com) - Die Karriere von Luca Badoer ist mit seinem Auftritt bei der Bologna Motorshow zu Ende gegangen. Es war ein emotionaler Abschied für den Italiener nach vielen Jahren als Ferrari-Testfahrer. 1993 ist der heute 39-Jährige als hoch gepriesenes Talent bei der hoffnungslos unterlegenen Scuderia-Italia in die Formel 1 eingestiegen. 1995 folgte ein erstes, solides Jahr bei Minardi, gefolgt von Forti. Diesem Hinterbänklerteam ging jedoch mitten in der Saison 1996 das Geld aus. Erst 1999 fuhr Badoer wieder Rennen. In einem Minardi hätte er fast auf dem Nürburgring Punkte geholt, bevor das Auto mit technischem Gebrechen ausfiel.

Titel-Bild zur News: Luca Badoer

Luca Badoer hat seinen letzten Auftritt als Ferrari-Testfahrer genossen

Anschließend konzentrierte er sich voll auf seine Rolle als Testfahrer bei Ferrari und hatte Anteil an den WM-Boliden für Michael Schumacher. 2009 durfte er schließlich für zwei Rennen in dem roten Renner Platz nehmen, war jedoch am Ende des Feldes zu finden. Kein einziger Punkt ist bei all den Einsätzen herausgesprungen. "Selbst nach so vielen Jahren den Formel-1-Boliden so knapp an den Zuschauern vorbeizufahren, damit sie die Power spüren, wird nie ein gewohntes Gefühl sein", sagt Badoer im Rahmen der Bologna Motorshow.

"Die heutige Erfahrung war viel emotionaler als normal, denn es war mein letzter Einsatz als offizieller Ferrari-Testfahrer. Am meisten werde ich das Fahrgefühl vermissen. Das Einzige, das ich immer wollte, war das Auto am Limit zu bewegen und Räume für Verbesserungen zu finden. Da die Testfahrten stark beschnitten sind, habe ich das seit einiger Zeit vermisst. Für einen Testfahrer gibt es nicht viel zu tun."

Einen Ferrari-Formel-1-Wagen zu fahren ist der Traum von vielen Menschen. Badoer hat ihn sich nicht nur auf der Teststrecke erfüllt, sondern auch als Grand-Prix-Fahrer. "Ich bedauere, dass ich nur zwei Rennen gefahren bin. Das Team hatte Vertrauen in mich, weshalb ich ihnen immer dankbar bin. Leider bin ich damals seit zehn Monaten nicht hinter dem Lenkrad des Autos gesessen, das schwierig zu fahren war. Es war also hart, mich darauf einzustellen und ich konnte nicht meine Fähigkeiten zeigen", spricht Badoer seine beiden Rennen 2009 an.

Mit Fernando Alonso hat Ferrari eine neue Führungsfigur verpflichtet, der weitere WM-Titel gewinnen soll. "Alonso ist ein großer Champion, ein Fahrer der viel gewinnen wird, speziell weil er eng mit dem Team arbeiten kann", sagt Badoer nach der ersten Saison mit dem Spanier, in der Teamkollege Felipe Massa seine Probleme hatte.

"Massa hatte eine schwierige Saison, aber er wird wieder ein starker Fahrer sein. Ich kenne in gut genug, um zu wissen, dass das wahr ist." Bei Ferrari hat Badoer mit vielen Leuten zusammengearbeitet und große Erfolge gefeiert. "Da waren so viele Leute, die mit mir auf dieser langen Reise waren. Es ist die Stärke von Ferrari, dass ich mich immer mit diesen Menschen verbunden fühlen werde."