• 06.06.2013 09:35

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Austin: Beim zweiten Mal wird alles (noch) besser

Die Formel-1-Premiere in Austin war ein voller Erfolg, doch Streckenchef Bobby Epstein sieht im zweiten Jahr noch einiges Potenzial für eine Steigerung

(Motorsport-Total.com) - Gutes noch besser machen. Das haben sich Bobby Epstein und der Circuit of The Americas (CoTA) nach der Formel-1-Premiere im Herbst des vergangenen Jahres vorgenommen. Dabei war schon das Debüt überaus gelungen: An drei Tagen strömten mehr als 250.000 Fans an die neue Strecke, alleine am Sonntag saßen über 115.000 Zuschauer auf den Rängen. Bessere Zahlen lieferte 2012 nur Silverstone.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Fans in Austin

Beste Stimmung auf den Rängen: Austin lieferte 2012 ein tolles Formel-1-Debüt ab Zoom

Eine sehr positive Bilanz, die Epstein und Co. aber nur noch mehr anzuspornen scheint. "Ich denke, das zweite Jahr kann noch einmal besser sein als das erste. Wir haben nämlich viel gelernt", sagt Epstein gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Die Leute hatten gleich beim ersten Mal viel Spaß. Und wir haben erfahren, was ihnen gefällt. Es gibt also dutzende Dinge, die wir noch verbessern können."

Zum Beispiel fanfreundliche Aktivitäten am Rennplatz, wie es Epstein bezeichnet. "Dinge, die die Fans abseits des reinen Renngeschehens tun können. Das wollen wir ausbauen. Es geht einfach um das Gesamterlebnis", meint der Rennchef von Austin. Und dabei will er auch die nähere Umgebung der texanischen Großstadt mit einbeziehen, weil viele Besucher des Grands Prix von außerhalb kommen.

Hotelsituation soll sich 2013 entspannen

2012 seien nur etwa 30 Prozent der Zuschauer direkt aus Texas angereist. "Und ich kann schon jetzt verraten: Das Interesse aus dem Ausland ist in diesem Jahr schon viel höher als im vergangenen Jahr", so Epstein. Was natürlich auch gewisse Anforderungen an die Infrastruktur vor Ort stellt: Hotels und Mietauto-Firmen schienen beim Renndebüt 2012 noch etwas überfordert (und überteuert) gewesen zu sein.

"Ich denke aber, sie haben daraus gelernt", meint Epstein. In Kürze, so der Streckechef weiter, würden gleich drei neue Hotels eröffnen. "Das dürfte die Situation ein bisschen entschärfen. Zumal nebenan in San Antonio viele weitere Hotelzimmer bereitstehen. Und wenn du bereit dazu bist, eine Stunde Anfahrt in Kauf zu nehmen, dann besteht eh kein Problem. Aber warten wir einfach ab."

"Wenn du bereit dazu bist, eine Stunde Anfahrt in Kauf zu nehmen, dann besteht eh kein Problem." Bobby Epstein

Dies gelte auch im Hinblick darauf, dass die Formel 1 am Rennwochenende 2013 mit sportlicher Konkurrenz zu rechnen habe. Oder ist das Football-Spiel der Universität von Austin vielleicht ein zusätzlicher Mehrwert für die Fans, wie ihn sich Epstein wünscht? "Zu einer Terminkollision kommt es ja nicht", sagt er. "Das Spiel findet am Samstagabend statt. Für die Fans ist es eine tolle Kombination."

Mehr Tribünen sind jederzeit möglich

Perfekt sei auch die räumliche Nähe - in US-amerikanischen Verhältnissen gedacht - zu Dallas und Houston, die Epstein erneut auf einen guten Zuschauerzuspruch hoffen lässt: "Wenn du als Fan aus Übersee anreist, dann bleibst du meist nicht einfach nur für zwei Tage. Du willst doch dann auch die nähere Umgebung erkunden. Und hier liegen Dallas und Houston gewissermaßen um die Ecke."

Und Luft nach oben habe der Circuit of The Americas auf jeden Fall, wie Epstein erklärt. "Wir können natürlich noch weitere temporäre Tribünen errichten. Dieser Prozess dauert nur etwa drei Wochen", meint der Streckenchef von Austin. Außerdem habe man 2012 sogar noch einen Tribünenkomplex in der Hinterhand gehabt, den man gar nicht geöffnet habe. "Wir haben also noch etwas Raum übrig."

"Wir können natürlich noch weitere temporäre Tribünen errichten." Bobby Epstein

Grünes Licht für die Neuauflage hat Austin auf jeden Fall bereits von den Verantwortlichen gekriegt. Die FIA-Mannschaft um Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting habe sich im Anschluss an das Rennen 2012 "sehr zufrieden" gezeigt, sagt Epstein und merkt an: "Sie haben uns ein paar schöne Komplimente gemacht. Die Architekten und Planer haben den Kurs aber auch sehr gut hinbekommen."