Auspuff: Mercedes auf dem richtigen Weg?

(Motorsport-Total.com) - Genau wie Renault hat sich auch Mercedes zur Hälfte der laufenden Saison entschieden, das bisherige Auspuffkonzept zu verwerfen und - unter anderem schon im Hinblick auf 2012 - eine neue Variante einzusetzen. Die Neuerungen konnte dank der trockenen Trainings am Nürburgring erstmals intensiv getestet werden.

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So sieht das neue Auspuffsystem des Mercedes-Silberpfeils MGP W02 aus

"Es ist unheimlich schwierig, von einer Strecke zur nächsten Vergleiche anzustellen, aber ich habe das Gefühl, dass wir jetzt mehr Grip haben", sagt Nico Rosberg. "Das haben wir nach der Regeländerung im Auspuffbereich für dieses Wochenende aber erwartet, besonders im Vergleich zu Silverstone. Schön, dass die neuen Teile anschlagen und dass das Team Fortschritte macht. Wir hatten keine großen Probleme und konnten uns auf unsere Arbeit konzentrieren. Das ist positiv."

Brawn mit neuer Lösung zufrieden

Ross Brawn wünscht sich nun ein Trockenrennen, um weitere Erfahrungen sammeln zu können. Bist du bisher zufrieden damit, was du vom neuen Auspuff gesehen hast, Ross? "Ja, ich denke schon", entgegnet der Mercedes-Teamchef. "Wir sind jetzt mit den verschiedenen Auspuffsystemen genug im Trockenen gefahren. Die Änderungen der Mappings haben nicht geholfen, unsere Schlüsse zu ziehen, aber ich glaube, dass wir das letzt langsam besser verstehen."

"Wie viel es gebracht hat, ist schwierig einzuschätzen, aber wir sehen Anzeichen dafür, dass sich nun mehr Möglichkeiten in der Fahrzeugabstimmung bieten. Mit dem alten Auspuffsystem stießen wir da manchmal an Grenzen, besonders im Hinsicht auf den Reifenverschleiß, wie man etwa in Monaco gesehen hat. Diesen Trend sehen wir jetzt nicht mehr und das war einer der Gründe, warum wir dieses Auspuffsystem fahren wollten", argumentiert er.

¿pbvin|512|3909||0|1pb¿Brawn sieht die Änderungen nicht zwingend als Maßnahme, um die laufende Saison noch krampfhaft zu retten, sondern vielmehr will man die Entwicklungsabteilung schon im Hinblick auf 2012 rechtzeitig auf die richtige Fährte bringen. "Wir machen Fortschritte, aber wir haben uns recht spät in der Saison zu dieser Änderung durchgerungen", weiß der Brite, dass man die Auswirkungen der Neuausrichtung wohl nicht sofort in den Ergebnissen sehen wird.

Freitags wird für 2012 gearbeitet

Die nächsten Trainingsfreitage sollen nun in erster Linie dafür aufgewendet werden, "Antworten für nächste Saison zu erhalten", denn: "Wichtig ist uns, das Auto fundamental zu durchschauen, um für nächstes Jahr die richtige Richtung einzuschlagen." 2011 dürfe man keine Wunderdinge mehr erwarten: "Ich bin mir nicht sicher, ob noch riesige Mengen Potenzial im Auto stecken, die wir noch nicht nutzen", gibt Brawn zu.

Allerdings will er nicht kategorisch ausschließen, dass seinem Team noch ein Sprung nach vorne gelingen könnte: "Gleichzeitig finde ich interessant, dass wir im Vorjahr herausgefunden haben, wie effektiv es sein kann, das Auto feinzutunen, als wir die Weiterentwicklung schon eingestellt hatten. Da haben wir viel Rundenzeit gefunden", erinnert er sich ans Vorjahr, als plötzlich ein Schub kam, obwohl die eigentliche Weiterentwicklung längst auf Eis gelegt war.

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Mercedes hat das bisher eingesetzte Auspuffsystem (siehe Bild) verworfen Zoom

Zumindest weiß man bei Mercedes jetzt, wo es den Hebel anzusetzen gilt: "Das Auto hat keine großen Schwachstellen, sondern es fehlt ihm einfach an Grip. Das müssen wir verbessern. Der Motor ist sehr gut, sehr zuverlässig. Wir müssen nur mehr Grip finden", analysiert Brawn. Daher versucht man jetzt schon, mit dem MGP W02 Experimente durchzuführen, deren Erkenntnisse dann in die Entwicklung des neuen Autos einfließen werden.