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Anteile verkauft: Ron-Dennis-Abschied bei McLaren offiziell

Ron Dennis hat seine Anteile an McLaren verkauft und seine Ämter niedergelegt, damit ist das Kapitel für ihn endgültig beendet - Erste neue Strukturen geschaffen

(Motorsport-Total.com) - Die Ära Ron Dennis ist bei McLaren endgültig beendet. Wie offiziell bekannt gegeben wurde, hat der 70-Jährige seine Anteile an der McLaren Technology Group sowie an McLaren Automotive verkauft und auch seine Ämter niedergelegt und besitzt damit nach seinem Abschied an der Spitze der Gruppe endgültig keine Verbindungen mehr. Bis heute hatte Dennis 25 Prozent der Anteile an der McLaren-Gruppe gehalten - genau wie Mansour Ojjeh. Die restlichen 50 Prozent gehörten dem Königshaus Bahrain (über die Mumtalakat Holding Company).

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis' Zeit bei McLaren ist endgültig abgelaufen Zoom

Wie die zukünftige Anteilsstruktur genau aussehen wird, darüber macht McLaren keine Angaben - jedoch bleiben Mumtalakat und die TAG-Gruppe die Haupteigentümer. Auch der Kaufpreis für die Anteile von Ron Dennis wird nicht genannt. Laut britischen Medien stehen 275 Millionen Pfund (rund 310 Millionen Euro) im Raum, laut Pressemitteilung McLarens soll der Gesamtwert der Gruppe jedoch mehr als 2,7 Milliarden Euro betragen.

"Ich freue mich, eine Einigung mit meinen McLaren-Shareholdern getroffen zu haben", erklärt der scheidende Dennis. "Für mich ist das ein passendes Ende meiner Zeit bei McLaren und wird mir ermöglichen, mich auf meine anderen Interessen zu fokussieren. Ich habe immer gesagt, dass meine 37 Jahre in Woking als Kapitel im McLaren-Buch gesehen werden sollen, und ich wünsche McLaren für die weitere Geschichte alles Gute."

Dennis will sich anderen Aufgaben widmen

Dennis hatte die Führung bei McLaren 1980 übernommen und den einst erfolglosen Rennstall zu neuem Ruhm geführt. Unter seiner Ägide gewann das Team 158 Grands Prix und 17 Weltmeisterschaften in der Formel 1. Nach einer Auseinandersetzung mit Partner Ojjeh 2016 wurde Dennis schließlich von der Geschäftsführung ausgeschlossen, behielt bis heute aber seine Anteile am Team.

In Rente gehen möchte der 70-Jährige aber nicht. Er berät das britische Verteidigungsministerium in Technologiefragen, möchte sich weiter um die familieneigene Charity-Stiftung Dreamchasing kümmern und will sich "in eine Reihe von anderen Aktivitäten und Programmen" einbringen - "speziell solche mit Fokus auf öffentlichem Dienst", wie er erklärt.

Die Dienste von McLaren werden mittlerweile vom Vorstandsvorsitzenden Scheich Mohammed bin Essa Al-Chalifa sowie Ojjeh geleitet. Trotz der Unstimmigkeiten möchte sich der neue Chef bei seinem Vorgänger bedanken: "Ron hat die Rekordbücher in den 1980ern und 1990ern neu geschrieben und Grands Prix und Weltmeisterschaften in scheinbarer Routine geholt. Aber es war keine Routine, sondern das Resultat cleveren Denkens und extrem viel harter Arbeit", würdigt er.


Fotostrecke: Die McLaren-Masterminds

Die weiteren Pläne von McLaren wolle man in der näheren Zukunft verkünden, "aber heute ist es angebracht, dass wir anhalten, um Ron unsere Dankbarkeit auszudrücken", so Al-Chalifa. "Im Namen von McLaren möchte ich daher zwei Worte von Herzen sagen: Danke, Ron!"

McLaren-Abteilungen zusammengelegt

Unterdessen gehen die "Aufräumarbeiten" nach der Ära Ron Dennis schon voran. Die beiden Abteilungen McLaren Automotive und McLaren Technology Group werden unter einer Unternehmensstruktur zusammengeführt und sollen zukünftig als McLaren-Gruppe laufen, um besser von der gemeinsamen Arbeit profitieren zu können.

In der Führungsebene werden der Vorstandsvorsitzende Mohammed bin Essa Al-Chalifa ("Executive Chairman") sowie Mansour Ojjeh ("Executive Committee Principal") die Geschicke leiten. Mike Flewitt bleibt an der Spitze bei McLaren Automotive in seiner gewohnten Position, genau wie Jonathan Neale und Zak Brown, die weiterhin als Betriebsleiter und Sportdirektor für die McLaren Technology Group, zu der auch die Rennsportabteilung gehört, verantwortlich sein werden.

Jonathan Neale, Zak Brown

Jonathan Neale und Zak Brown bleiben in der Technology Group am Ruder Zoom

"McLaren Racing erreicht derzeit nicht den Erfolg, von dem wir wissen, dass er möglich ist, aber das wird sich ändern", verspricht Ojjeh in Hinblick auf das Formel-1-Team und den schwachen Saisonstart. "Da Motorsport in unserer DNS ist, existieren wir in der Formel 1 für den Sieg und die Besten in allem zu sein, was wir tun", sagt er weiter. "Es wird großartig sein, McLaren in nicht allzu langer Zeit wieder siegen zu sehen."