Anstellwinkel: Nur Ferrari setzt noch voll auf das Konzept

Bei Beobachtungen über den Anstellwinkel der Formel-1-Topteams zeigt lediglich Ferrari auf den Geraden noch eine hohe Bodenfreiheit am Heck

(Motorsport-Total.com) - Wenn man in der Formel 1 an einen hohen Anstellwinkel dachte, kam einem im Normalfall immer zuerst Red Bull in den Sinn. Die Bullen fuhren jahrelang ein Konzept, bei dem das Heck des Autos deutlich höher lag als die Front des Autos. 2018 scheint sich das jedoch geändert zu haben, wie 'Motorsport-Total.com'-Technikexperte Gary Anderson beobachtet hat.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der Ferrari ist hinten auffällig höher als an der Vorderachse Zoom

Der ehemalige Designer, der in der Formel 1 unter anderem für das Jordan-Team gearbeitet hat, hat die Topfahrzeuge auf der Start- und Zielgerade verglichen und festgestellt, dass Red Bull kaum noch einen Anstellwinkel hat. "Der Red Bull ist schon ziemlich flach", hat er erkannt. Auch Mercedes sei mit dem Heck ziemlich nah am Boden. Doch die Silberpfeile hatten ohnehin nie einen großen Anstellwinkel und klebten eher auf dem Asphalt.

2018 sei man bei Mercedes jedoch ein kleines bisschen höher gegangen, doch gegen die Lösung von Ferrari sei das Peanuts: "Ferrari hat immer noch ein ziemlich hohes Heck", analysiert Anderson und muss sich darüber etwas wundern: "In meiner ganzen Zeit war die beste Lösung für Geschwindigkeit auf den Geraden immer, das Heck so tief wie möglich zu haben."

Der Brite glaubt allerdings, dass Ferrari derzeit nur mit seiner Konfiguration spielt, sie aber mechanisch noch nicht vollständig aussortiert hat. "Ich bin sicher, dass Ferrari in Sachen Geschwindigkeit auf den Geraden noch zulegen kann, wenn man sein Heck auf den Geraden nach unten bekommt."

Designer Adrian Newey, der sich auch in dieser Saison für den Red Bull RB14 verantwortlich zeigte, gilt als großer Befürworter eines hohen Anstellwinkels und hat diesen in den vergangenen Jahren stets einwirken lassen. Denn dadurch wird für eine Art "Ground-Effekt" gesorgt, der das Auto an die Strecke drückt und so für mehr Abtrieb sorgt - speziell in langsamen Kurven. Bei Red Bull hatte man zugunsten von mehr Abtrieb meist auf Spitzengeschwindigkeit verzichtet, was vor allem zu Zeiten des angeblasenen Diffusors hervorragend funktioniert hat.

Valtteri Bottas

Bei Mercedes ist zwischen vorne und hinten kaum ein Unterschied zu sehen Zoom

2018 scheint das jedoch nicht mehr gefragt zu sein - außer bei Ferrari. Noch.

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