• 21.04.2017 16:45

  • von Dominik Sharaf

Alain Prost wünscht sich Abkehr von V6-Motoren und DRS

Weniger Künstlichkeit und mehr Herausforderung für die Piloten: Der viermalige Weltmeister erkennt in einer simpleren Formel 1 den Weg zu mehr Spannung

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Legende Alain Prost plädiert dafür, dass die Königsklasse sich auf altbekannte Tugenden besinnen sollte, um wieder attraktiver zu werden. Wie der Franzose 'Autocar' erklärt, wünscht er die Abschaffung des umklappbaren Heckflügels. "Ich mag diese Überholmanöver mit DRS nicht", bekennt Prost und bemängelt, dass das System den sportlichen Wert erfolgreicher Attacken schmälern würde: "Die Zuschauer wissen genau, dass es nichts Besonderes ist, wenn es nicht schwierig ist."

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Kein DRS und mehr Power: Alain Prost reiht sich bei den Traditionalisten ein Zoom

Dass die neuen Autos weniger von DRS profitieren und das Überholen in der aktuellen Saison von fahrerischer Raffinesse bestimmt wird, goutiert Alain Prost: "Mir gefällt es 2017 besser. Wir sollten uns im Motorsport von allem Künstlichen fernhalten. Künstliche Elemente funktionieren nicht." Die Aussage dürfte eine Absage an diverse Boost- und "Push-to-Pass"-Systeme bedeuten - wie sie etwa die Elektro-Rennserie Formel E nutzt und wie sie auch schon für die Formel 1 diskutiert wurden.

Außerdem steht auf Prosts Wunschliste eine Abkehr von den V6-Motoren. Deren rund 900 PS sind ihm nicht genug: "Wir brauchen eine Novelle, weil es mehr Power geben sollte", findet der viermalige Weltmeister und plädiert für simplere sowie kostengünstigere Technik, die weiter über Hybridelemente verfügt. Interessant: Mit dieser Position und mit seiner Ablehnung von DRS schwebt er auf einer Wellenlänge mit dem neuen Formel-1-Sportchef Ross Brawn.

Sie soll die Piloten vor eine ähnliche Herausforderung stellen wie früher ihn selbst. Prost kommen die Achtzigerjahre in den Sinn, als die Formel-1-Boliden noch von mehr als 1.400 PS vorangetrieben wurden: "Wenn ich an die Turboautos denke, kann ich kaum glauben, wie ich es hinbekommen habe", schüttelt er den Kopf und wundert sich über die Husaren von einst: "Ich hing mit meinen Füßen vor der Vorderachse, die Strecken boten kaum Sicherheit. Es war wirklich, wirklich verrückt."