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Abwechslung bei Pirelli: Di Resta top, Rosberg Flop

Bei Pirelli war man mit den gezeigten Reifenstrategien zufrieden: Während Mercedes immer noch Sorgenkind Nummer eins ist, zeigt Force India, was möglich ist

(Motorsport-Total.com) - Während die Diskussionen um den Reifentest und neue Konstruktionen bei Pirelli im Vordergrund standen, rückte das eigentliche Hauptaugenmerk auf dem Circuit Gilles Villeneuve in den Hintergrund: Supersoft und Medium war die obligatorische Wahl für das Rennen in Montreal. Und während einige Stimmen schon Unverständnis für die Wahl der weichsten aller Mischungen äußerten, zeigte die Strecke, dass die Auswahl wohl richtig getroffen wurde.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Besonders bei Nico Rosberg war starkes Graining zu beobachten Zoom

Da der Kurs auf der Ile Notre Dame aufgrund seiner glatten Oberfläche als wenig reifenmordend gilt, standen die Pneus auch nicht im Blickpunkt der Kritik. Nein, stattdessen gab es sogar Lob für den Reifenhersteller. "Da muss man Pirelli auch mal Respekt zollen", fand Force-India-Pilot Paul di Resta erfreuliche Worte für Pirelli. Denn der Schotte konnte ohne Probleme 56 Runden auf den Mediums durchhalten. "Sie haben uns einen Reifen geliefert, den ich so lange am Arbeiten halten konnte, und auf dem ich auch so lange pushen konnte."

Doch im Gegensatz zur Einstoppstrategie bei di Resta, waren die meisten Piloten mit zwei Stopps auf dem Kurs unterwegs. Supersofts zu Beginn des Rennens und dann zweimal Medium waren die bevorzugte Wahl - und auch die des Siegers Sebastian Vettel. "Der Kanada-Grand-Prix war ein kleiner Schritt ins Unbekannte, da sie Streckenbedingungen bedeutend höher waren als im Qualifying", erklärt Motorsportchef Paul Hembery.

"Kanada ist eine der herausforderndsten Strecken für die Hinterreifen, weil die Strecke viel Traktion verlangt", zerstört der Brite ein wenig die Mär der Problemlosigkeit. Besonders wenn es wie an diesem Wochenende geregnet hat, sei der Effekt zu spüren, da dann der ganze gelegte Gummi weggewaschen ist, und sich das Gripniveau dadurch weiter verringert. "Trotzdem waren Verschleiß und Abbau bei der Spitze unter Kontrolle." Dafür sei bei manchen Piloten starkes Graining beobachtet worden. "Das gehört aber zu diesem Rennen dazu", so Hembery.

Der Negativausreißer des Rennens sei am Sonntag wieder einmal Mercedes gewesen - zumindest einer von ihnen. "Mercedes scheint immer noch an hohem Abbau zu leiden, Nico Rosberg war der einzige Fahrer in den Top 10, der zu einer Dreistoppstrategie greifen musste." Besser gemacht habe es da der angesprochene di Resta: "Di Resta ist ein exzellentes Rennen gefahren, und hat gezeigt, was mit einer Einstoppstrategie möglich ist: 56 Runden auf dem ersten Satz Mediums zu fahren."