Abiteboul: Regeländerungen 2014 Risiko und Chance

Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul sieht Regeländerungen des Jahres 2014 auch als Chance für sein Team - Mit der Saison 2012 ist der Franzose nicht zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Mit 35 Jahren ist Cyril Abiteboul der jüngste Teamchef in der Formel 1. Im September übernahm der Franzose bei Caterham die Teamleitung von Tony Fernandes und ist nun seit gut 100 Tagen im Amt. Eine 100-Tages-Bilanz, wie sie bei Politikern üblich ist, möchte Abiteboul jedoch noch nicht zeihen, da er sich seiner neuen Aufgabe noch nicht mit voller Kraft widmen kann. "Ich werde erst ab Januar 2013 Vollzeit bei Caterham arbeiten. Bis dahin werde ich meine Zeit zwischen meiner neuen Rolle im Formel-1-Team und meinem bisherigen Job bei Renault-Sport aufteilen", sagt Abiteboul im gegenüber 'formula1.com'.

Titel-Bild zur News: Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul ist der jüngste Teamchef in der Formel 1 Zoom

Der Franzose will bei seinem bisherigen Arbeitgeber einige laufende Projekte beenden und seinen Nachfolger einarbeiten. Dennoch fühlt sich der Franzose, der vor seinem Wechsel in die Sport-Abteilung von Renault auch für das Formel-1-Team der Franzosen tätig war, schon gut ins Team integriert, mit dem er schon seit Anfang 2011 als Renault-Ingenieur zusammengearbeitet hatte.

Die Tatsache, dass er Caterham als externer Mitarbeiter fast zwei Jahre lang kennenlernen konnte, habe Abiteboul bei seinem Dienstantritt geholfen. "Ich war mir unserer Stärken und Schwächen bewusst und konnte so direkt bestimmen, um welche Bereiche wir uns kümmern müssen und wo es schon gut läuft", sagt der Franzose.

Ziele 2012 nicht erreicht

Mit der Saison 2012 ist Abiteboul nicht zufrieden. "Wir haben unsere eigenen Erwartungen nicht erfüllt, dass ist offensichtlich", sagt der Franzose. "Wir müssen hart daran arbeiten, um die Performance zu erreichen, die uns selbst uns unser Partner zufriedenstellt." Daher müsse Caterham sowohl an kurzfristigen als auch an langfristigen Zielen arbeiten. Ein Erfolgserlebnis war jedoch der Große Preis von Brasilien, wo Witali Petrow mit einem elften Platz für das Team Rang zehn in der Konstrukteurswertung eroberte.

"Wir haben unsere eigenen Erwartungen nicht erfüllt." Cyril Abiteboul

Die sei nicht nur aus finanziellen Gründen für Caterham wichtig gewesen, sondern auch für die Motivation der Teammitglieder. "Wir haben die Saison mit einem guten Vorsprung vor unserem direkten Verfolgern begonnen. In Valencia waren wir dann so dicht an den Teams vor uns dran, wie nie zuvor", sagt Abiteboul. Doch die Form von Valencia konnte das Team nicht konservieren, für den Rest der Saison sei Caterham daher im Grunde sein eigenes Rennen gefahren.

Petrows elfter Platz ein Motivationsschub

"Daher haben die Jungs ist der Box, aber auch die Mitarbeiter in der Fabrik den Adrenalin-Rausch des direkten Wettbewerbs und den emotionalen Höhepunkt des Erfolgs vermisst", sagt Abiteboul. Umso mehr hätten die Mitarbeiter Petrows Fahrt in Brasilien genossen und daraus Motivation für die Winterpause bezogen. "Diese positive Energie wird uns bei der im Winter vor uns liegenden Arbeit sehr hilfreich sein", sagt der Teamchef.

2013 will sich Caterham nicht mehr damit zufriedengeben, schnellstes Team der Hinterbänkler zu sein und Teams wie Toro Rosso regelmäßig herausfordern. Doch nicht alleine sportliche Ergebnisse seien entscheidend. "Ende 2013 möchte ich zurückblicken und sagen können, dass wir uns als Team weiterentwickelt haben, und vielleicht einige Leute überrascht haben, ohne dadurch unsere Vorbereitungen für 2014 zu beeinträchtigen", so Abiteboul.


Fotos: Caterham, Großer Preis von Brasilien


Den Regeländerungen des Jahres 2014 sieht der Franzose mit gemischten Gefühlen entgegen: "Für kleine Teams wie uns ist das ein großes Risiko, vor allem wegen unserer Größe, aber wegen unserer guten Zusammenarbeit mit Renault auch eine interessante Gelegenheit." Das Team sei personell gut aufgestellt und habe die Kapazität und Entschlossenheit, um größere Erfolge zu kämpfen.

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