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  • 22.10.2018 11:47

  • von Sven Haidinger & Erwin Jaeggi

Hartley nach Austin-Punkteglück: "Bin zuletzt regelmäßig vor Gasly"

Brendon Hartley, der in Austin durch die Disqualifikationen in die Punkte rutscht, zittert um seine Zukunft: Warum nicht mehr möglich war und Gasly schwächelte

(Motorsport-Total.com) - Späte Genugtuung für Brendon Hartley: Der Neuseeländer, der in Austin nach dem Start von ganz hinten auf dem bitteren elften Platz landete, rückt durch die Disqualifikationen von Esteban Ocon und Kevin Magnussen auf Rang neun vor und erreicht damit sein bislang bestes Ergebnis. Schon während des Rennens hoffte der Toro-Rosso-Pilot laut eigenen Angaben auf einen Ausfall, da der vor ihm liegende Sergio Perez zu viel Vorsprung hatte.

Titel-Bild zur News: Brendon Hartley, Stoffel Vandoorne, Pierre Gasly, Sebastian Vettel

Brendon Hartley nutzte das Startchaos, um sich nach vorne zu katapultieren Zoom

"Natürlich habe ich darauf gehofft, denn ich fuhr ein sehr gutes Rennen, habe aber gemerkt, dass nicht mehr möglich ist und uns das Tempo für die Top 10 fehlt", sagt Hartley, der im Kampf um ein Toro-Rosso-Cockpit für die kommende Saison dringend Argumente braucht. "Ich war weit vor Pierre, bei beiden Autos hat alles gepasst, aber am Ende war unsere Renntempo wieder nicht optimal", sieht er den Fehler nicht im eigenen Bereich.

Eine Aussage, die von seinem Teamkollegen Pierre Gasly, der nur Zwölfter wurde, widerlegt wird. "Durch die chaotische erste Runde waren überall Karbonteile. Ich fuhr durch und habe dabei das Auto beschädigt", offenbart der Franzose. "Außerdem hing ein ziemlich großes Stück unter meinem Auto. All das hat mich im Rennverlauf ziemlich viel Grip gekostet, außerdem gingen dadurch die Reifentemperaturen hoch. Das macht dich langsamer und deinen Reifenabbau größer. Es ist einfach ein Dominoeffekt. Das hat den Tag nicht gerade spaßig gemacht."

Hartley scheut Vergleich mit Teamkollegen nicht

Dennoch findet Hartley, dass er mit seinen aktuellen Leistungen eine Vertragsverlängerung verdient hätte. "Ich bin ziemlich zufrieden. Ich konnte ein paar gute Überholmanöver setzen und hatte eine echt gute erste Runde", sagt der Toro-Rosso-Pilot, der im Rennen die Reifen schonen musste, ehe er auf zwei Stopps umstellen musste.

Auch die Forderung seiner Kritiker, er müsse den Teamkollegen schlagen, erfülle er: "Ich habe mich an den vergangenen Wochenenden gut geschlagen. In Singapur war ich vor der Teamorder vorne, war vor dem Ausfall in Russland vorne und auch im Quali in Suzuka. Heute auch, also schauen wir einfach, was passiert."

Immerhin hat es nun mit den Punkten doch noch geklappt, denn unmittelbar nach dem Rennen, das der ehemalige Le-Mans-Sieger auf Platz elf beendet hatte, war die Stimmung im Keller: "Es nervt, einen Platz hinter den Punkten anzukommen. Ich schaue auf die letzten Rennen und werde wieder Fragen zu meiner Zukunft beantworten müssen. So wie jede Woche eben. Das geht mir langsam ziemlich auf den Zeiger."

Mexiko: Zweiter Versuch für neue Aerodynamik

Zumal es auch an seinem Boliden liege, dass im Rennen das gewisse Etwas fehlt. Auch Gasly deutet an, dass die Stärke von Toro Rosso und der neuen Honda-Antriebseinheit derzeit noch im Qualifying liegt: "Wir müssen das Positive mitnehmen. Auf eine Runde sind wir wirklich gut und das Qualifying mit Platz sieben in Q1 war super. Im Nassen am Freitag, da lief es wirklich gut."

Am kommenden Wochenende in Mexiko wolle man dem neuen Aerodynamikpaket, das aus einem neuen Frontflügel und einem neuen Unterboden besteht, nach dem wetterbedingten Rückbau in Austin eine zweite Chance geben. "Wir haben es nach dem Einsatz im dritten Training abgebaut, weil wir mehr Kilometer brauchen, um es zu verstehen", erklärt Gasly. "Es sollte eine Verbesserung bringen. Um es zu verstehen müssen wir vielleicht ein bisschen unsere Fahrzeugphilosophie ändern."

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