• 21.05.2018 11:41

  • von Dominik Sharaf

Kein Platz, lange Wege: So kompliziert ist Monaco logistisch

Ein fehlendes Teil bedeutet lange Fußmärsche: Warum die Teams im Fürstentum anders arbeiten und die Mechaniker von Glitzer und Glamour nichts mitbekommen

(Motorsport-Total.com) - Der Monaco-Grand-Prix würde die Formel-1-Teams vor eine so große logistische Herausforderung stellen wie kein anderes Rennen im Kalender, glaubt Haas-Teamchef Günther Steiner. Paradox: Obwohl das Fahrerlager im Jachthafen auf eine kleinere Fläche als an anderen Kursen gepresst wird, sind die Wegstrecken für die Mitarbeiter der Mannschaften im Fürstentum um ein Vielfaches länger.

Titel-Bild zur News: Paddock in Monaco

Paddock in Monaco: So viel Wasser (und Champagner) gibt es sonst nicht Zoom

Schließlich ist es den Teams nicht möglich, ihre Lkw - wie sonst üblich - hinter den Boxen zu parken. Vielmehr werden die Trucks, die als mobile Teilelager dienen, auf einer anderen Seite des Hafens (hinter der Rascasse-Kurve) abgestellt, die sich nur auf Umwegen, über schmale Brücken und enge Stege erreichen lässt.

"Wenn man etwas aus dem Truck braucht, muss man zuerst hoch laufen, um es in das Fahrerlager zu bringen", weiß Steiner. "Man muss viel laufen. Logistisch ist die Herausforderung meiner Meinung nach so groß wie an kaum einer anderen Strecke." Eine Alternative zum Fußmarsch sind Motoroller. Angesichts der vielen VIP-Gäste und schmaler Pfade geht es so oft auch nicht schneller.

Die Red-Bull-Mannschaft ist aus Platzmangel in Monaco dazu übergegangen, ihre Hospitality auf eine im Mittelmeer schwimmende Plattform auszulagern, bekam die logistischen Hürden aber erst vor zwei Jahren zu spüren - als ein total verkorkster Boxenstopp Daniel Ricciardo den Sieg kostete.


Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Monaco

Abgesehen von der Logistik findet Steiner: "Für mich ist Monaco ein Rennen wie jedes andere. Wir reisen dort an, um WM-Punkte zu holen. Trotzdem sorgen Glitzer und Glamour natürlich für eine besondere Note." Die Mechaniker bekommen davon wenig mit. Sie arbeiten auch aufgrund der erhöhten Unfallgefahr im Leitplanken-Dschungel unter Hochdruck und haben nur am Ruhetag, dem Freitag, etwas Zeit für Sightseeing. Die meisten nutzen aber die Gelegenheit, Schlaf nachzuholen.

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