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  • 01.12.2017 12:49

  • von Dominik Sharaf

Carlos Sainz bilanziert: Aggressivere Fahrweise zahlte sich aus

Werbung in eigener Sache: Eine Glanzleistung in Singapur und seinen Wechsel zu Renault bezeichnet der Spanier als Highlights seines Formel-1-Jahres

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Wechsel von Toro Rosso zu Renault unternahm Carlos Sainz einen großen Schritt in seiner Formel-1-Laufbahn. Der Wechsel des Overalls sei für ihn nicht das einzige Highlight eines emotionalen Jahres 2017 gewesen, sagt der Spanier. "Wenn man mir im März gesagt hätte, dass meine Saison so laufen würde, wäre ich glücklich gewesen", zieht er nach Rang neun in der Fahrer-WM eine positive Bilanz und glaubt an erreichte Meilensteine: "Es wird sich in Zukunft sicher auszahlen."

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz reckt den Daumen für seine Formel-1-Saison 2017 nach oben Zoom

Sainz betont, dass er sowohl mit Toro Rosso als auch mit Renault Kapital aus Chancen geschlagen hätte: "Insgesamt war ich immer zur Stelle, wenn es Punkte zu holen gab. Deshalb stehe ich in der WM-Wertung gut da." Mit seinen Autos hätte er aner Geduld gebraucht, um in die Top 10 zu gelangen - etwas, was seinem ursprünglichen Schlachtplan widersprach. "Ich bin bewusst und aus guten Gründen aggressiver zu Werke gegangen", offenbart er sein Credo für das dritte Formel-1-Jahr.

Ziel war es, Werbung in eigener Sache zu machen und den Aufstieg zu einem Topteam zu forcieren - wohl auch verbal, wie das Scharmützel mit Förderer Red Bull im Sommer zeigte: "Ich wollte, dass es ein tolles Jahr wird. Ich wollte mich und meine Fähigkeiten darstellen. Außerdem ist Angriff angesagt, wenn man außerhalb der Top 10 startet, den Toro Rosso aber in die Punkte bringen will."

Neunmal gelang diese Aufgabe, darunter das beste Karriereresultat Platz vier: "Singapur war das Highlight", sagt Sainz über das Wochenende, an dem sein Renault-Wechsel offiziell wurde und er sich mit einer fahrerischen Glanzleistung hervortat- zunächst auf Trockenreifen im strömenden Regen: "Für mich war das Rennen gelaufen, als ich sah, dass 99 Prozent auf Intermediates fahren und ich mit Slicks." Er drehte sich kurz nach dem Start, verlor aber nicht das Vertrauen in sein Auto.


Carlos Sainz im Teamdress von Renault

"Das macht es erst möglich, dass man bei schwierigen Bedingungen dieses Extra herausholt. Nach meinem Boxenstopp war ich Fünfter und dachte: 'So, jetzt nur irgendwie ins Ziel kommen'. Plötzlich holte ich aber auf die Spitze auf und sah die Ferraris und Red Bulls vor mir", erinnert sich Sainz, der mit den Stars mithielt, ehe es abtrocknete. Anschließend wurde es im Boxenfunk mit Teamchef Franz Tost emotional. Es wurde klar, wie ungern der Österreich sein Talent ziehen lässt.