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Toto Wolff warnt: Dominanz in Abu Dhabi kein Signal für 2018

Weder die starke zweite Hälfte der Saison 2017 noch die Überlegenheit beim Finale können Mercedes trügen: Für 2018 nicht nur Ferrari und Red Bull auf der Rechnung

(Motorsport-Total.com) - Mit neun Saisonsiegen für Lewis Hamilton, drei Saisonsiegen für Valtteri Bottas und dem Gewinn sowohl der Fahrer- als auch der Konstrukteurswertung war die Formel-1-Saison 2017 für Mercedes einmal mehr eine äußerst erfolgreiche. Im Vergleich zu 2014, 2015 und 2016 fehlt unterm Strich lediglich das letzte i-Tüpfelchen, dass der zweite Fahrer des Teams in der Fahrerwertung nicht auf Platz zwei abgeschlossen hat. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hielt Bottas im Kampf um den Vizetitel 2017 auf Distanz.

Überhaupt war Ferrari in der Saison 2017 mit fünf Siegen für Vettel, der die WM anfangs lange angeführt hatte, ein unerwartet starker Gegner für Mercedes. Nicht zuletzt deshalb lässt sich Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in Vorausschau auf 2018 nicht blenden. Er rechnet mit einer noch schwierigen Saison für die Silberpfeile.

"Mit dem Ergebnis in Abu Dhabi bin ich natürlich sehr zufrieden, aber man muss sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, das hier gezeigte Tempo zu interpretieren", meint Wolff und führt aus: "Dieses Rennen war quasi der Beginn der Saison 2018. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir schon alles an den Autos gesehen haben, das nächstes Jahr dran sein wird."

"Insofern glaube ich nicht, dass wir uns auf die Schulter klopfen sollten, weil wir bei den zurückliegenden Rennen so stark waren. Vielmehr müssen wir skeptisch bleiben, müssen fleißig bleiben und dürfen keinen Stein auf dem anderen lassen, um die Defizite des Autos auszumerzen", so Wolff.

Toto Wolff

Toto Wolff will starke Performance 2017 nicht als Ausruhgrund verstanden wissen Zoom

Der Mercedes F1 W08, der mit dem Doppelerfolg durch Bottas und Hamilton in Abu Dhabi seine Abschiedsvorstellung gegeben hat, galt seit Saisonbeginn als "launische Diva". Wolff selbst war es, der diesen Begriff geprägt hatte. Mit Blick auf das Nachfolgemodell merkt der Mercedes-Motorsportchef an: "Wir würden die schnelle Diva gerne behalten, ihr aber gerne ihren launischen Charakter austreiben."

Wen aber fürchtet Mercedes in der Saison 2018 am meisten? "Aus heutiger Sicht müsste man sagen, Ferrari und Red Bull. Ich bin aber gespannt zu sehen, was McLaren und Renault erreichen können. Sie haben die Ressourcen. Ich würde überhaupt niemanden abschreiben, denn die Regeln bleiben intakt. Somit könnte es uns eine sehr ausgeglichene Saison bevorstehen", meint Wolff und erinnert daran, wie er und sein Team im Winter 2016/2017 Ferrari unterschätzten: "Als wir im Januar unsere Köpfe zusammensteckten, hatten wir Ferrari nicht auf dem Radar. Dann aber haben sie vom ersten Moment an bewiesen, dass sie ein sehr schnelles Auto haben. Deshalb dürfen wir niemanden abschreiben."