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  • 17.11.2017 10:19

  • von Sven Haidinger & Jonathan Noble

Halo-Einbau als Herkulesaufgabe: "All das sorgt für Gewicht"

Williams-Technikchef Paddy Lowe erklärt, wieso sich der Cockpitschutz Halo kaum auf die Aerodynamik auswirken wird, aber der Einbau entscheidend sein wird

(Motorsport-Total.com) - Die Einführung von Halo in der kommenden Saison stellt die Teams vor große Herausforderungen. Und zwar nicht aus aerodynamischer Sicht - wie anfangs gedacht -, sondern der Einbau des Cockpitschutzes. "Es ist ein großes Projekt, das ins Auto einzubauen", bestätigt Williams-Technikchef Paddy Lowe. "Wir arbeiten noch immer daran, und der Einbau ist recht schwierig. "Es muss großen Belastungen standhalten, daher denke ich, dass es sich strukturell größer auswirken wird als aerodynamisch."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Halo

Ab der kommenden Saison ist der Halo-Cockpitschutz Pflicht Zoom

Das liegt auch an den neuen Crashtest-Vorschriften, die ab 2018 in Kraft treten. Diese Belastungstests werden mit einer Halo-Attrappe durchgeführt, da das Chassis deutlich höheren Kräften standhalten muss als der Cockpitzschutz. Entscheidend ist dabei, welchen Belastungen die Befestigungsstreben standhalten.

Da die Struktur robust sein muss, wird die Angelegenheit zu einem Gewichtsthema. Und das könnte sich am Ende auch im Kampf um Hunderstelsekunden auswirken. "Ich glaube, dass sich das auf die Performance auswirken könnte", bestätigt Lowe. "Die Hauptfrage wird wahrscheinlich sein, wie effizient man die Befestigungsanforderungen erfüllen kann, um den Belastungen zu entsprechen - und wie viel Gewicht man dafür opfern muss. Denn all das sorgt für mehr Gewicht."

Obwohl es sich beim Cockpitschutz um ein großes Teil handelt, das vor allem das optische Erscheinungsbild der Formel-1-Boliden beeinflusst, rechnet Lowe nicht mit großen aerodynamischen Auswirkungen: "Die sollten sich in Grenzen halten. Wir sehen es nicht als großes Projekt, und die Beeinträchtigung sollte nicht besonders groß sein." Auch die Möglichkeiten für kreative Lösungen halten sich laut Lowe eher in Grenzen: "Es gibt ein bisschen Spielraum, aber nicht viel."