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Toto Wolff nach Sepang-Tief: "Dürfen Stärken nicht vergessen"

Motorsportchef Toto Wolff warnt Mercedes vor Panik: Warum eine Lösung der Sepang-Probleme nicht über Nacht geschehe, die Lage aber besser sei als gedacht

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Malaysia bedeutete für Mercedes ein böses Erwachen: Eigentlich als Favorit angereist brachte man die Reifen abgesehen vom Qualifying nie ins richtige Temperaturfenster und betrieb mit Lewis Hamiltons zweiten Platz zumindest hervorragende Schadensbegrenzung. Im Silberpfeil-Lager weiß man aber: Unter normalen Umständen wäre man eine halbe Minute hinter Ferrari und Red Bull ins Ziel gekommen. Sofort wurde eine Krisen-Taskforce eingesetzt, um die Probleme rechtzeitig vor Suzuka zu lösen.

Titel-Bild zur News: Maurizio Arrivabene, Toto Wolff, Niki Lauda

Wolff sieht sein Team gegenüber Ferrari trotz der Probleme im Vorteil Zoom

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff warnt nun aber vor einer Panikreaktion. "Wir analysieren unsere Probleme, beginnen damit, deren Ursachen zu verstehen und arbeiten an Lösungen", erklärt der Österreicher die aktuelle Herangehensweise seiner Ingenieurstruppe. "Dies geschieht allerdings nicht über Nacht."

Wolff lobt Top-Leistungen von Starpilot Hamilton

Gleichzeitig dürfe man aber auch nicht "die vielen Stärken vergessen, die wir in dieser Saison gezeigt haben", macht er seiner Truppe Mut. "Unser Auto hat mehr Pole-Positions und Rennsiege eingefahren als jedes andere, und wir führen beide Weltmeisterschaften an - zum einen dank der Stärke unserer eigenen Leistungen und zum anderen in Teilen auch aufgrund des Pechs unserer Gegner. Aber jeder Punkt zählt, egal wie wir ihn einfahren."

Tatsächlich hat Mercedes diese Saison bereits neun Siege eingefahren, während es bei Ferrari mit vier Triumphen nicht einmal halb so viele sind. Der Vorsprung in der Konstrukteurs-WM beträgt 118 Punkte, während Hamilton in der Fahrer-WM 34 Zähler vor Sebastian Vettel liegt. Gerade der Brite, der seit der Sommerpause in bestechender Form ist, ist dafür verantwortlich, dass sich die Mercedes-Schwächen kaum in den Ergebnissen niedergeschlagen haben.

"Lewis hat in den zurückliegenden Wochen aus jeder Gelegenheit das Beste gemacht", weiß auch Wolff. Währenddessen befindet sich Teamkollege Valtteri Bottas seit der Sommerpause im Tief: Sein Fahrstil, der in Kombination mit dem F1 W08 dafür sorgt, dass sich die Reifenoberfläche des Reifens massiv erhitzt, der Pneu selbst aber kaum, stellte das Team vor eine enorme Herausforderung.


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Suzuka: Wolff rechnet mit "engem Kampf mit Ferrari und Red Bull"

"Es hat für uns Priorität, ihm das Auto zu geben, das er braucht, um seine Leistung zu bringen - und ihm zu helfen, alles aus dem Auto herauszuholen", will man alles tun, um dem Finnen unter die Arme zu greifen. "Es ist im Moment keine einfache Zeit, aber jetzt kann er seine Charakterstärke, seine Arbeitsmoral und seine natürliche Begabung zeigen."

In Suzuka bewies Bottas 2014 und 2015 mit zwei dritten Startplätzen, dass ihm der Kurs liegt - und auch Mercedes stellte dies mit drei Siegen in den vergangenen drei Jahren unter Beweis. "Aber die zurückliegenden Wochen haben uns daran erinnert, dass frühere Erfolge mit den 2017er Autos und Reifen nicht viel bedeuten", will sich Wolff darauf nicht verlassen. Immerhin handle es sich aber im Vergleich zu Sepang, wo man eben strauchelte, um eine "Strecke, die unser Auto ganz anders beanspruchen wird als Sepang. "Wir erwarten einen sehr engen Kampf zwischen Ferrari, Red Bull und uns selbst."