• 28.10.2017 03:03

  • von D. Rencken, N. Fischer & E. Jaeggi

Schwarzer Freitag: Toro Rosso verliert zwei Renault-Motoren

Bei Toro Rosso musste man heute eine Serie an Motorendefekten schlucken, die besonders Pierre Gasly hart trafen - Keine zusätzlichen Strafen zu befürchten

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso hatte in Mexiko einen schwierigen Trainingsfreitag zu überstehen. Die Youngster im Auto kämpften vor allem mit dem geringen Grip auf der Strecke und mit einigen Motorenproblemen, die das Team heimsuchten: Brendon Hartley kam im ersten Training nur auf zehn Runden, Pierre Gasly im zweiten Training ebenfalls - zudem hatte er noch das Handicap, seinen Boliden am Morgen Sean Gelael geben zu müssen.

Titel-Bild zur News: Brendon Hartley

Auch Brendon Hartleys Auto kam einmal zum Erliegen - fuhr dann aber weiter Zoom

"Wir haben drei Stunden verloren. Morgen bleibt mir nur noch eine Stunde, um die Strecke zu lernen und das Auto für das Qualifying vorzubereiten", hadert der Franzose mit dem heutigen Freitag. Laut seiner Aussage habe er auf keiner Runde richtig pushen können, weswegen er am Nachmittag auch nur die langsamte Zeit setzte - abgesehen von Romain Grosjean, der nur eine gezeitete Runde fuhr.

"Ich bin rausgefahren und habe Motorenprobleme bekommen. Das Team wollte, dass ich zumindest eine Runde pushe, um die Strecke kennenzulernen. Aber wir hatten keine Power auf den Geraden und große Problem mit der Fahrbarkeit", seufzt er. "Nach der ersten Runde haben wir versucht, etwas zu verbessern. Aber es ist uns nicht gelungen, und wir haben früh Feierabend gemacht."

Teamkollege Brendon Hartley hat da an diesem Wochenende die besseren Karten. Der Neuseeländer kennt die Strecke zumindest aus der WEC und konnte am Nachmittag ohne Probleme 40 weitere Runden fahren. Im Auto fühlte er sich dabei deutlich wohler als in Austin, auch wenn einige Dreher ein anders Bild vermittelt haben könnten. Doch laut Hartley sei das bei fast 20 Prozent weniger Abtrieb normal. "Das Auto hat sich stark bewegt. Viele Fahrer haben Fehler gemacht", sagt er.

Doch die Pace sei verglichen zu seinem Debüt in der Vorwoche ein deutlicher Schritt nach vorne gewesen. Zwar lag er am Morgen sogar hinter Formel-2-Pilot Sean Gelael, der deutlich mehr Runden drehen konnte, doch den Tag beendete Hartley auf Rang 13 und konnte dabei viel mehr in die Details gehen als auf dem Circuit of The Americas. "In Austin haben wir es ziemlich simpel gehalten", sagt er. Jetzt soll er sich steigern.

Ein konkretes Ziel für das Wochenende hat er sich auch schon gesetzt: Nach dem 13. Platz von heute wäre es "großartig", wenn er in Q2 einziehen könnte. Und im Rennen darf es gerne ein Punkt sein. "Wenn ich einen Punkt holen könnte, wäre das fantastisch. Es ist eine harte Aufgabe, aber das muss das ultimative Ziel sein", sagt er.

Davon ist Teamkollege Gasly weit entfernt. Weil er aufgrund des Wechsels der Kontrollelektronik fünf Startplätze nach hinten muss, droht ihm ein schlechter Startplatz. "Wir haben eine Strafe von 15 Startplätzen und wissen, dass wir von weit hinten starten werden", sagt er. Warum er von 15 Plätzen ausgeht, ist jedoch nicht bekannt: Zwar wechselt das Team auch den Energiespeicher, doch da ist Toro Rosso noch innerhalb des Limits.

Auch ansonsten haben die Motorenprobleme der beiden Piloten keinen Einfluss auf Strafen: Alle Ersatzmotoren sind bereits im Pool.