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  • 08.10.2017 11:38

  • von Marko Knab

Pleiten, Pech und Pannen: Wieder keine Punkte für Renault

In seinem letzten Rennen für Renault verpasst Jolyon Palmer erneut die Punkte - Nico Hülkenberg scheidet in Japan mit kuriosem Defekt aus

(Motorsport-Total.com) - Nach der enttäuschenden Qualifikation hatte das französische Team auch am Rennsonntag kein Glück. Während Jolyon Palmer eine Aufholjagd zeigte, wurde Nico Hülkenberg in Runde 40 von einem ungewöhnlichen Defekt an seinem Fahrzeug eingebremst.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Keine Punkte für Renault in Suzuka, beim letzten Renneinsatz von Jolyon Palmer Zoom

"Es war irgendwie ein seltsames Wochenende. Es ist schade, dass ich nicht mehr mit dem Team nach Austin reise", sagte der nach dem Rennen sichtlich entspannte Palmer. Trotz der Rückversetzung aufgrund des Motorwechselns hatten er und Renault die Punkte als das Ziel ausgegeben. Obwohl er diese auch in seinem letzten Grand Prix für das Team verpasste, zieht der Brite ein positives Rennfazit. Hätte der Ausfall von Lance Stroll kein virtuelles Safety-Car nach sich gezogen, wäre ein zählbares Ergebnis in Reichweite gewesen, glaubt er.

"Von Startplatz 18 auf den zwölften Rang vorzufahren ist das Beste, das wir erreichen konnten. Hätte es am Ende das virtuelle Safety-Car nicht gegeben und ich eine Runde mehr gehabt, dann wäre ich an Massa dran gewesen. Vielleicht hätten wir einen Punkt holen können, aber ich bin trotzdem glücklich damit", so der geschasste Palmer.

Auf Nachfrage geht er auch noch auf den bevorstehenden Wechsel von Carlos Sainz ein. Der Spanier übernimmt beim kommenden Rennen in Austin das Cockpit des oft glücklosen Palmer.

"Wie ich schon sagte: Es ist wirklich schade für mich, die Saison nicht zu beenden. Trotzdem respektiere ich die Entscheidung und wünsche dem Team alles Gute für die Zukunft. Auch Carlos wünsche ich nur das Beste", zeigt er sich versöhnlich. "Jetzt kümmere ich mich um meine eigene Zukunft."

Technischer Defekt stoppt Hülkenberg

Pech dagegen hatte Hülkenberg. Der Emmericher war lange auf Punktekurs gelegen und hatte gerade seinen Boxenstopp absolviert, als ihn ein technisches Problem heimsuchte. Nach einem Überholversuch in der Kampfgruppe um beide Haas-Boliden und Massa fiel er plötzlich zurück und suchte im Anschluss die Box auf. Dort musste er das Fahrzeug anschließend auch abstellen.

Der Grund für den Ausfall war gleichermaßen kurios wie selten: Am Renault des Deutschen war das DR-System, der Klappflügel am Heck, offen stehengeblieben. "Irgendein Teil am oberen Teil des Flügels ist gebrochen. Dadurch war der ganze Mechanismus gestört. So konnte ich das DRS nicht mehr zumachen. Der Flügel wäre so auch nicht mehr zugeblieben. Von daher war das leider das Ende", stellt er resigniert fest.

Beim Versuch, das verklemmte Flügelelement zu lösen, schlugen die Mechaniker in der Box auch mit der Faust auf den Heckflügel, was die Beschädigung nur noch vergrößerte. Das sei aber nicht der Grund für den Ausfall gewesen, meint Hülkenberg. "So oder so war mein Rennen dann schon den Bach runtergegangen. Schade, ich glaube ich hätte noch um den achten Platz kämpfen können mit den zwei Haas und Felipe Massa. Es wäre für uns natürlich gut gewesen, heute ein paar Punkte mitzunehmen."


Fotostrecke: GP Japan, Highlights 2017

Renault-Sportdirektor Cyril Abiteboul sprach die mangelnde Zuverlässigkeit in den vergangenen Rennen an und versprach, diese Probleme so schnell wie möglich beseitigen zu wollen: "Es ist sehr frustrierend, dass die Zuverlässigkeit unser größtes Problem in dieser Saison ist."

"Wir hatten nun zwei enttäuschende Rennen, in denen wir keine Punkte holen konnten. Aktuell befinden wir uns in einem engen Kampf in der Teamwertung. Deshalb müssen wir die Ausbeute in jedem der letzten vier Rennen nun maximieren. Wir werden uns vor Austin zusammensetzen und mit neuem Schwung zurückkehren", kündigt er an.