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  • 20.10.2017 00:32

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Kwjat macht sich keine Sorgen um Zukunft: "Habe Plan B"

Der Toro-Rosso-Fahrer berichtet von Gesprächen mit Red Bull über seine Zukunft, wagt ihren Ausgang aber nicht zu prognostizieren - Rauswurf wäre "kein Desaster"

(Motorsport-Total.com) - Seine Kritiker munkeln, dass Daniil Kwjat bei den verbleibenden vier Rennen zur Formel-1-Saison 2017 seine Abschiedsvorstellung im Toro-Rosso-Dress feiern würde. Wenn überhaupt - und der Russe nicht erneut auf der Ersatzbank geparkt wird. Er selbst sieht die Sache entspannt. "Es gibt kein großes Drama", winkt Kwjat ab und sagt, dass Gespräche mit Helmut Marko und Co. laufen würden. "Wir reden hinter verschlossen Türen mit Red Bull. Aber logisch, braucht es Klarheit."

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Daniil Kwjat könnte in der Formel 1 derzeit seine Abschiedsrunden drehen Zoom

Mit seiner Degradierung aus dem A-Team zurück zur Juniortruppe im Jahr 2016 will Kwjat die Situation nicht vergleichen. "Es ist eine ganz andere Sache", meint er über das Zwangsaussetzen in Malaysia und Japan. Er dementiert aber nicht, dass er sich seinen Vorgesetzten gegenüber im ersten Moment erzürnt über die Rochade mit Nachwuchsmann Pierre Gasly geäußert hätte. "Man hat ja wohl kaum von mir erwartet, dass ich deswegen überglücklich wäre", schüttelt er den Kopf.

Mittlerweile hat er den Tiefschlag weggesteckt, zumal Toro Rosso in Sepang und Suzuka ohnehin kaum konkurrenzfähig wirkte. "Ich denke nicht, dass es so schlimm war - gemessen daran, wie die Rennen für das Team gelaufen sind. Aber man will immer fahren", meint Kwjat und hofft auf einen positiven Abschluss eines aus seiner Sicht insgesamt verkorksten Jahres: "Als Rennfahrer will man immer das Positive sehen. Es ist sinnlos, sich über das Negative Gedanken zu machen."

Dennoch steht seine Karriere in der Königsklasse auf des Messers Schneide. Kwjat hat in der Formel 1 keine Alternativen zum Red-Bull-Programm, an das er nach eigener Aussage noch zwei Jahre gebunden ist. Über einen Raufwurf spricht er gemessen an den Gepflogenheiten der Branche offen: "Wenn es andere Möglichkeiten gibt, müssen wir sie gemeinsam besprechen und entscheiden, wie es am besten weitergeht", sagt Kwjat und meint damit seine Chefs bei Red Bull.


Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1

Ein Engagement in anderen Rennserien ist denkbar. "Ich habe einige Ideen. Es wäre nicht das Ende und kein Desaster. Es ist immer gut, einen Plan B zu haben." Kwjat will seine 4:48-Schlappe nach WM-Punkten im Duell mit seinem Ex-Teamkollegen Carlos Sainz nicht schönreden: "Einige Fahrer schauen auf die WM-Punkte und behaupten, sie wären Mist. Fakt ist: Es gab viele Höhen und Tiefen, ich habe auch Fehler gemacht. Auf dem Papier sieht es nicht nach meiner besten Saison aus."