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  • 23.10.2017 10:27

  • von Stefan Ehlen & Lawrence Barretto

Force India: "Uns ist egal, wer die Punkte holt"

Esteban Ocon und Sergio Perez haben weiterhin keine freie Fahrt bei Force India, aber die Teamleitung stellt für das Saisonfinale echtes Racing in Aussicht

(Motorsport-Total.com) - Das teaminterne Zweikampf-Verbot bei Force India hat weiterhin Bestand. Auch beim Grand Prix der USA in Austin durften Esteban Ocon und Sergio Perez nicht gegeneinander fahren. Und beim indisch-britischen Rennstall von Vijay Mallya will man diese Regelung so lange aufrechterhalten, bis der vierte Platz in der Konstrukteurswertung der Formel 1 2017 rechnerisch absolut sicher ist. Erst danach, so erklärt Betriebsdirektor Otmar Szafnauer, dürfen sich Ocon und Perez wieder echte Duelle liefern.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon, Sergio Perez

Force India erwägt, Ocon und Perez bald wieder frei fahren zu lassen Zoom

"Uns geht es nur darum, Punkte für das Team einzufahren", sagt Szafnauer. "Und ganz ehrlich: Uns ist egal, wer die Punkte holt. Wir wollen die Positionen nicht tauschen. Wir wollen aber das Risiko minimieren und die Punkte mitnehmen. Wenn wir den vierten Platz sicher haben, dann ändern wir das."

Bei 91 Punkten Vorsprung auf Williams müsse Force India "nur noch ein Rennen überstehen", so Szafnauer weiter. "Dann haben wir hoffentlich den vierten Platz in der Tasche. Das hat Priorität. Und sobald wir das geschafft haben, können wir etwas entspannen und die Dinge in den letzten beiden Rennen etwas anders angehen."

Also anders als zuletzt in Austin, wo Perez keine Überholerlaubnis erhielt und hinter Ocon bleiben musste, obwohl er meinte schneller zu sein als sein Teamkollege. "Schwer zu sagen, was passiert wäre, wenn ich Esteban überholt hätte", meint Perez, der am Ende den achten Platz belegte, während Ocon Rang sechs einstrich. "Unterm Strich ist es ein gutes Ergebnis für das Team. Wir dürfen also zufrieden sein", sagt der Mexikaner. Ocon wiederum denkt, Force India hat in Austin "gefühlt das Maximum erreicht".

Gelingt das auch in Mexiko, dann dürfen sich die Formel-1-Fans in Brasilien und Abu Dhabi wohl auf eine Force-India-Show einstellen, weil Ocon und Perez in den letzten noch ausstehenden Rennen endlich wieder direkte Zweikämpfe austragen dürfen. "Sie fahren das gleiche Auto, sind beide sehr konkurrenzfähig und schnell, es wird also unausweichlich passieren", meint Szafnauer.

"Der Unterschied ist, was jeweils im Qualifying passiert. Auf der Strecke werden sie immer nah beisammen liegen. Aber das haben wir gut im Griff. Und es ist ein schönes Problem, zwei sehr schnelle Fahrer zu haben. Du kannst es lösen, indem du einen schnellen und einen langsamen Fahrer nimmst, aber wer will das schon? Wir haben sichergestellt, dass sie sich auf der Strecke nicht so fetzen, dass es zu einer Kollision kommt. Das wollen wir vermeiden. Und ich glaube, das ist uns auch gelungen." Umso mehr sehnen Ocon und Perez das Ende des internen Nichtangriffspakts herbei.