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Maximalausbeute war Enttäuschung: Ocon wollte ein Podium

Der Franzose holte alles aus dem Force India heraus, musste sich aber von den Topteams aufschnupfen lassen - Ärger nach Kollision zwischen Massa und Perez

(Motorsport-Total.com) - Von Platz drei gestartet, auf dem sechsten Rang im Ziel: Rein numerisch war der Italien-Grand-Prix am Sonntag für Force-India-Pilot Esteban Ocon eine Enttäuschung - und trotzdem ein Erfolg, weil er in Monza der Sieger der heimlichen "Best-of-the-Rest"-Wertung der Mannschaften jenseits der drei Topteams war. Der Franzose selbst spricht von "gemischten Gefühlen", weil er sich ein Podium zu seinem Ziel gesetzt hatte: "Hat nicht geklappt, aber wir haben das Beste herausgeholt."

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Esteban Ocon hielt sich nicht lange vor einem Mercedes und sonstigen Raubtieren Zoom

Die Ferrari und die Red Bull seien einfach zu stark gewesen, räumt Ocon ein, ohne das Wort Mercedes überhaupt in den Mund zu nehmen. "Wir hatten nicht das Tempo, um es zu schaffen. Heute gab es auch keinen Ausfall oder sonst etwas, da hatten wir auch kein Glück", meint er - wobei er Unglücksrabe Max Verstappen vergessen hat. Weil Ocon mehr überholt wurde als er selbst für Action sorgte, fällt auch seine Einordnung nüchtern aus: "Es war nicht das beste Rennen meiner Karriere."

Das sehen die Chefs anders: "Er hat keine Fehler gemacht", lobt Force-India-Betriebsleiter Otmar Szafnauer den Youngster für sein bis dato zweitbestes Formel-1-Resultat. "So schnell wie das Auto war - da hat er Kimi Räikkönen eine Weile in Schach halten können, aber ewig hat es nicht gehalten. Wir hatten gehofft, dass er vor Daniel Ricciardo bleiben würde, aber dessen Strategie war gut."

Teamkollege Sergio Perez musste sich mit Rang neun begnügen und konnte nicht mehr von dem Duell der Williams-Piloten in der Schlussrunde direkt vor ihm profitieren. Szafnauer meint, dass eine Position weiter vorne für den Mexikaner nach dem Start flöten gewesen wäre, als es zu einer Kollision mit Felipe Massa kam: "Sein Unterboden wurde beschädigt. Es hatte Einfluss auf seine Leistung. Ohne die Sache wäre er sicher in der Lage gewesen, etwas besser abzuschneiden."


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Force India gibt dem Williams-Konkurrenten die Schuld an dem Vorfall. Ihm sei die Straße ausgegangen und er habe Perez gerammt. Schließlich sind die Pinken überzeugt, in Monza der Primus des Mittelfeldes gewesen zu sein. Ocon wäre von Lance Stroll nur nicht weggezogen, weil er Sprit gespart hätte, während Perez nach seinem Boxenstopp eine Zehn-Sekunden-Lücke auf Massa zugefahren hätte. "Vielleicht hätten wir ihn ein oder zwei Runden früher reinholen sollen", bedauert Szafnauer.