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Kwjat schlägt Alarm: Selbst McLaren schneller als Toro Rosso

Keine Punkte für Toro Rosso in Monza: Das hatte das Team zwar bereits vorher so erwartet, doch dass selbst McLaren mithalten konnte, stößt den Fahrern sauer auf

(Motorsport-Total.com) - Das Wochenende in Monza lief für Toro Rosso mehr oder weniger wie erwartet. Die "Jungbullen" waren sich bereits vorher bewusst, dass auf der Powerstrecke unter normalen Umständen nicht besonders viel zu holen sein dürfte - und so kam es auch. Mehr als die Plätze zwölf und 14 waren für Daniil Kwjat und Carlos Sainz am Sonntag nicht drin. Die Tatsache, dass man die Heimreise ohne Punkte antreten muss, schmerzt aber nicht so sehr, wie ein anderer Punkt ...

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat, Stoffel Vandoorne

Bedenklich: Daniil Kwjat konnte nicht einmal Stoffel Vandoorne abschütteln Zoom

"Ehrlich gesagt war heute selbst McLaren schneller als wir", grübelt Kwjat und erklärt: "Es ist schon alarmierend, wenn McLaren auf so einer Strecke an uns dranbleiben kann." Zwar stellte Vandoorne sein Auto nach 33 Runden ab, doch bis dahin konnte er überraschend gut mit dem jungen Russen mithalten. Platz zwölf sei daher am Ende auch "mehr oder weniger das Maximum" gewesen.

"Wir waren leider nie in einer Position, um mit den ersten zehn Autos kämpfen zu können - weder gestern im Qualifying noch heute im Rennen", gesteht auch Teamchef Franz Tost. Dabei durfte Kwjat dank der zahlreichen Gridstrafen sogar von Startplatz acht ins Rennen gehen. Teamkollege Sainz, der selbst ebenfalls eine Strafe kassierte, startete dagegen nur von Rang 15.

"Wenn wir wenigstens in den Punkten gestartet wären, dann hätten wir mit unserem Speed die Chance gehabt, dort zu bleiben", glaubt der Spanier. Doch Kwjat half nicht einmal das weiter. "Uns hat einfach am gesamten Wochenende die Pace gefehlt. Das haben wir auch so erwartet, es war also ehrlich gesagt keine echte Überraschung", schließt sich Sainz seinem Teamkollegen an.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Italien


"Uns fehlte einfach die Pace, um Leute zu überholen", erklärt er. "Wir waren in den Kurven zu langsam und auf den Geraden geradeso schnell genug", so der Spanier, der verrät, dass man mit deutlich weniger Abtrieb als die Gegner gefahren sei, um auf den Geraden etwas schneller zu sein. Das Problem: Weil man dadurch in den Kurven langsamer war, war man nie nah genug an einem Gegner dran, um überholen zu können.

So kam Sainz in Runde 13 als einer der ersten Fahrer an die Box. Doch der Versuch, wenigstens durch einen Undercut einige Plätze zu gewinnen, misslang ebenfalls. "Wenn Du die Pace nicht hast, dann funktioniert keine Strategie ...", winkt er ab und erklärt: "Wir können an diesem Wochenende nicht die ganze Schuld auf Renault schieben." Man habe insgesamt "kein gutes Paket" gehabt.


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"Red Bull hat gezeigt, dass man auf einem Kurs wie Monza auch ohne einen besonders konkurrenzfähigen Motor gut aussehen kann", erinnert er, und Kwjat erklärt auf die Frage, ob Chassis oder Motor das Hauptproblem gewesen sei: "Beides." Teamchef Tost hofft nun darauf, dass es in Singapur wieder besser laufen wird. Die Strecke sollte dem Toro Rosso mehr liegen - zumindest auf dem Papier.