• 14.09.2017 12:44

  • von H. Stritzke, L. Baretto & A. Cooper

Honda und Toro Rosso unterzeichnen Drei-Jahres-Vertrag

Der Vertrag von Toro Rosso mit Honda soll über drei Jahre und damit bis zum Ende des derzeitigen Motorenzyklus gehen - Folgt Red Bull 2019 nach?

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso hat sich mit Honda auf einen Drei-Jahres-Vertrag zur Motorenbelieferung in der Formel 1 geeinigt, wie Quellen 'Motorsport-Total.com' verraten haben. Damit wird Toro Rosso nach einer Phase mit verschiedensten Motoren erstmals wieder langfristig planen können. Das Abkommen zwischen dem japanischen Motorenhersteller und dem italienischen Team geht damit bis zum Ende des aktuellen Reglementszyklus. 2021 soll ein neues Reglement kommen, das die Karten neu mischt.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Toro Rosso wechselt zum vierten Mal in fünf Jahren den Motorenpartner Zoom

Ursprünglich hatten Red Bull und Honda Gespräche begonnen, nachdem ein Abkommen der Japaner mit Sauber gescheitert war. Es ging darum, ein zweites Team zu beliefern, um mehr Daten sammeln zu können. McLaren hatte ursprünglich seit dem Wiedereinstieg von Honda zur Formel-1-Saison 2015 ein Exklusivrecht auf die Honda-Motoren, das man erst in dieser Saison aufzuweichen bereit war. Nachdem sich McLaren nun gänzlich von Honda getrennt hat, ging es für die Japaner plötzlich rein um den Verbleib in der Formel 1.

Toro Rosso wiederum legte in den vergangenen Jahren eine wahre Motorenodyssee hin: Nach einer längeren Phase der Stabilität mit Ferrari-Motoren wechselte man im Zuge des neuen Reglements für 2014 auf Renault-Motoren, um ein einheitliches Spielfeld mit Red Bull herzustellen. Nachdem sich Red Bull und Renault 2015 verkracht hatten, bekam Toro Rosso für 2016 wieder Ferrari-Motoren, allerdings auf dem Stand des Vorjahres. 2017 kehrte die Mannschaft aus Faenza zu Renault zurück, nur um jetzt für 2018 auf Honda zu wechseln. Drei Jahre Stabilität dürften dem Team gut tun.

Toro-Rosso-Honda könnte sich auch als Testlauf für eine neue Ehe Red-Bull-Honda ab der Formel-1-Saison 2019 erweisen. Es ist bekannt, dass Red Bull ähnlich unzufrieden mit den Renault-Motoren ist wie McLaren es mit den Honda-Triebwerken war. Scheinbar sehen die Bullen in Honda mehr Potenzial als in der französischen Antriebseinheit. Der erste Teil der Renault-Scheidung ist bei Toro Rosso vollzogen worden. Red Bull wird sich also bald einen neuen Partner suchen müssen.


Fotos: Großer Preis von Singapur, Pre-Events


Da Ferrari und Mercedes wie schon anno 2015 keine Intention haben, ihre Motorenlieferungen über die jetzigen Teams hinaus auszudehnen, würde Red Bull keine andere Option bleiben, als mit Honda zusammenzuspannen. TAG müsste in einem solchen Falle zum reinen Sponsor werden. Allerdings wird bis dahin noch viel Benzin die Durchflussbegrenzer entlang laufen...