• 30.09.2017 17:49

  • von Heiko Stritzke & Jonathan Noble

Force India: Ocon sieht im Auto Riesenpotenzial, Perez krank

Esteban Ocon ist mit seiner Runde im Sepang-Qualifying nicht im Reinen, hält aber ganz große Dinge mit dem Auto für möglich - Derweil hadert Perez mit einem Virus

(Motorsport-Total.com) - Nach den vielen Problemen beim Großen Preis von Singapur war der sechste Startplatz für Esteban Ocon im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia 2017 ein ermutigenden Resultat. Allerdings hätte ein Fehler in der letzten Kurve Ocon beinahe mehrere Plätze gekostet. Der Franzose überrascht mit einer Kampfansage im ganz großen Stil: "Da ist noch eine richtig große Sache möglich mit dem Auto, das wir jetzt haben. Ein wirklich großes Ding. Ich glaube, wenn wir das hinbekommen, dann können wir sogar ganz in der Nähe der Spitze sein!"

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Immer konkurrenzfähiger: Esteban Ocon erwartet von Force India noch ganz Großes Zoom

Sergio Perez kämpft derweil schon seit Donnerstag mit einer Virusinfektion, wie er erst jetzt zugibt. Trotzdem kämpfte auch er sich ins Q3. "Man, mir geht's echt nicht gut", klagt der Mexikaner. Die Infektion ist zwar mittlerweile auf dem Weg der Besserung, beeinträchtigt ihn aber weiter - ausgerechnet beim härtesten (oder zweithärtesten - je nachdem, wo man Singapur einordnet) Rennen der Saison.

Er erinnert sich, wie es am Donnerstag losging: "Am Morgen bin ich Laufen gegangen, konnte aber nicht mit meinem Trainer mithalten. Ich nahm eine Dusche und fror am ganzen Körper. Ich musste eine Jacke tragen und war den ganzen Tag im Bett. Freitag ging es besser, aber ich konnte im Auto kaum atmen. Das hat mich echt zurückgeworfen."

Am Samstag stand weniger Fahrzeit auf dem Programm und für Perez sprang ein neunter Startplatz heraus. Damit lag er in einer äußerst engen Gruppe, die von Ocon auf Rang sechs angeführt wurde und erst bei Fernando Alonso auf Rang zehn endete. Alle fünf Piloten lagen innnerhalb von nur etwas mehr als zwei Zehntelsekunden. "In Q3 hat mich das definitiv behindert", erklärt Perez seine erst vierte Qualifying-Niederlage der Saison. (Qualifying-Stallduelle in der Formel 1 2017) "Ich hatte keine Probleme mit den Reifen, konnte aber einfach meine Runde aus Q2 nicht wiederholen. Mit einer Verbesserung hätte ich von Platz sechs starten können."


Fotos: Großer Preis von Malaysia, Samstag


Force India VJM10 immer besser

Dieser ging so an Esteban Ocon. Der Franzose war trotzdem nicht zufrieden. "Ich denke, es war nicht die beste Runde, denn ich habe die letzte Kurve verpasst", sagt er gegenüber 'Sky' und fügt gleich hinzu, besser darüber nicht mehr zu reden, sondern das Teamergebnis in den Vordergrund zu rücken. Natürlich hätte er auch ohne den Fehler keinen weiteren Platz gutgemacht, dazu war der Rückstand auf Valtteri Bottas von 0,720 Sekunden einfach zu groß. (Ergebnis des Qualifyings zum Großen Preis von Malaysia 2017)

Der "Stegosaurus" hatte bei seiner Einführung in Singapur noch nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Neben der Tatsache, dass Force India ohnehin auf langsamen Kursen nicht zu Hause ist, kämpften Perez und Ocon im Stadtstaat mit Balanceproblemen. Auf dem 350 Kilometer nördlich gelegenen Sepang International Circuit funktionierte es schon deutlich besser: "Es war hier von Beginn an ein sehr, sehr gutes Auto und nahe an dem Punkt, wo wir es haben wollen. Wir haben nach Singapur eine ganze Woche lang analysiert und hier sind wir dieses Problem losgeworden."

Was auch immer es ist, was Ocon davon überzeugt, dass Force India möglicherweise bald bei den ganz Großen mitfahren kann, sein Selbstvertrauen steigert das nur noch: "Ich denke, wir können dicht an Red Bull herankommen, wenn wir die Balance richtig hinkriegen. Ich will meinen ersten Podiumsplatz noch vor Ende der Saison! Schauen wir mal, was zuerst kommt. Wenn schon kein Podiumsplatz, dann will ich wenigstens dick punkten."

Sergio Perez

Sergio Perez geht es beim Großen Preis von Malaysia richtig mies Zoom

Und Sergio Perez? Er dürfte froh sein, wenn er es in seinem Zustand überhaupt ins Ziel schaffen sollte. "Das wird eine heftige Herausforderung", weiß der 27-Jährige. "Ich hatte schon im Qualifying leichte Probleme. Ich werde schauen, dass ich so viel wie möglich vorher trinke. Das ist natürlich nicht gerade der Ort, an dem man das haben will. Das wird ein ganz schönes Rennen für mich..."