FIA-Boss will Halo zum "gelben Trikot" der Formel 1 machen

Jean Todt als Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) hat eine Idee, wie er den neuen Cockpitschutz Halo zum Wohle der Fans einsetzen will

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Jean Todt will den neuen Formel-1-Cockpitschutz Halo ab der Saison 2018 in vielerlei Hinsicht gewinnbringend einsetzen. Dem Franzosen schwebt neben der verbesserten Sicherheit noch folgende Idee vor: "Die Halo-Vorrichtung des jeweiligen WM-Spitzenreiters sollte eine andere Farbe erhalten."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton beim Testlauf von Mercedes mit Halo-Schutz in Spa Zoom

Damit würde sich die Formel 1 zum Beispiel am Radsport orientieren, wo bei großen Rundfahrten wie der Tour de France die Spitzenreiter der einzelnen Kategorien spezielle Trikots tragen. Der Gesamtführende der Frankreich-Rundfahrt etwa trägt das berühmte "Maillot Jaune", das gelbe Trikot.

In Stein gemeißelt ist eine Übernahme des Konzepts für die Formel 1 aber noch nicht. "Es gibt einige clevere Ansätze", sagt Todt. Er selbst finde "ziemlich" Gefallen an der Farblösung - auch, weil Todt die Sichtbarkeit von Fahrernamen und Startnummern in der Formel 1 kritisiert.

"Ich will den Namen und die Nummern auf den Autos erkennen können. Das ist aber nicht der Fall", sagt der FIA-Präsident. Dabei hat die Formel 1 erst in der Saison 2017 nachgebessert und vergrößerte Startnummern sowie das Namenskürzel auf der Motorhauben-Finne vorgeschrieben. Diese Schritte gehen Todt aber offenbar nicht weit genug.

Halo, so Todt, könnte genau dabei behilflich sein: "Allerdings habe ich auch schon gehört, dass einige Teams den Platz an Sponsoren verkauft haben. Da dürfen sie sich glücklich schätzen."

Kritik an der Schutzvorrichtung, die ab der Formel-1-Saison 2018 verbindlich eingesetzt werden soll, will Todt indes weiter nicht gelten lassen. Er meint nur: "Ganz ehrlich, das interessiert mich nicht. Es interessiert mich nur, wenn etwas passiert und wir merken, dass wir nichts getan haben, obwohl wir die Möglichkeit dazu gehabt hätten."


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Die Unfälle der vergangenen Jahre hätten die Notwendigkeit eines optimierten Cockpitschutzes klar aufgezeigt, sagt Todt. "Ich bin mir sicher: Es wird auch künftig schwere Unfälle geben. Wir brauchen daher eine Vision, um schon vorher etwas dagegen zu unternehmen."