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Liberty und der verzwickte US-Markt: "Braucht gute Planung"

Formel-1-Boss Chase Carey spricht über die Pläne in den USA: Was Bernie Ecclestone falsch gemacht hat und wieso man sich Zeit lassen möchte

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 und die USA waren bislang keine wirkliche Liebesbeziehung. Zwar war die Königsklasse schon auf zahlreichen Kursen unterwegs, doch richtig Fuß fassen konnte sie nie. Durch den neuen Eigentümer Liberty Media soll sich das natürlich ändern. Formel-1-Boss Chase Carey & Co. planen bereits eine Expansion in den Vereinigten Staaten, um die Serie auf der anderen Seite des Atlantiks zu stärken.

Titel-Bild zur News: Chase Carey

Schafft es Chase Carey, die Formel 1 in den USA salonfähig zu machen? Zoom

Am liebsten wäre Carey ein Rennen in einer wichtigen Stadt wie New York oder Las Vegas. Das hatte auch sein Vorgänger Bernie Ecclestone versucht - erfolglos. Doch Carey glaubt, den Schlüssel für die Eroberung des amerikanischen Marktes zu kennen: "Zeit", lächelt er gegenüber 'Auto Bild motorsport'. "Wir haben einen Fünf-Jahres-Plan und geben nicht gleich auf, wenn ein Rennen mal nicht funktioniert hat."

Diesen Faktor habe Ecclestone nicht berücksichtigt: "Er hat zu sehr nach kurzfristigen Deals gejagt. Wenn man nach New York will, braucht das Zeit und gute Planung", urteilt Carey. Beim Briten habe das System hingegen so funktioniert, dass ein Vertrag unterschrieben wurde und der Rest dem Promoter überlassen wurde. "Das geht so nicht mehr", weiß Carey und will vor allem die Fans besser abholen, damit diese auch langfristig bei der Formel 1 bleiben.

Wann die Königsklasse auf der anderen Seite des Atlantiks zulegen wird, wird sich zeigen. Liberty Media hatte stets betont, zuerst das Kernland Europa stärken zu wollen, bevor man sich einem zweiten US-Rennen widmet. Zwar tauchen immer wieder Pläne darüber auf, doch Carey will sich Zeit lassen. Bis man die Herzen der US-Fans erobert hat, könne es dauern: "Wir werden das nicht in den nächsten drei Jahren schaffen - aber in zehn", sagt er. "Diese Zeit müssen wir uns geben."


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Erste Zeichen zur Verbesserung habe es aber bereits gegeben. Seit dieser Saison setzt die Formel 1 verstärkt auf Soziale Netzwerke als Verbreitungsmedium - das wurde von Bernie Ecclestone komplett ignoriert. Und schon habe man auch mehr Feedback aus den USA erhalten. "Dort gibt es eine größere Fanbase, als man denkt", sagt Carey. "Bislang ist aber nichts passiert, um die Leute abzuholen."