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Formel 1 Spa 2017: Dominanter Hamilton "stärker denn je"

Lewis Hamilton feiert beim Grand Prix von Belgien einen souveränen Start-Ziel-Sieg - Valtteri Bottas verliert beim Safety-Car-Neustart den Platz auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton (Mercedes) hat sich mit einer bärenstarken Leistung aus der Sommerpause der Formel 1 zurückgemeldet. Beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps gelang dem Briten am Sonntag ein überzeugender Start-Ziel-Sieg. Auch nach einer Safety-Car-Phase hielt Hamilton seinen Widersacher Sebastian Vettel (Ferrari) in Schach und feiert bei seinem 200. Rennen in der Formel 1 Grand-Prix-Sieg Nummer 58. Teamkollege Valtteri Bottas verlor beim Neustart nach der Safety-Car-Phase einen scheinbar sicheren Podiumsplatz und kam als Fünfter ins Ziel.

"200 Rennen, und ich bin stärker denn je", jubelt der Rennsieger. Von der Pole-Position aus gewann Hamilton den Start und wehrte in der ersten Runde auf der Kemmel-Geraden einen Angriff von Vettel ab. Anschließend setzte sich Hamilton ein wenig von seinem Verfolger ab und behielt die Führung auch nach dem ersten Boxenstopp in Runde 13, bei dem er von ultrasoften auf softe Reifen wechselte. Die gleiche Strategie wählte zwei Runden später auch Vettel, sodass es keine Positionsveränderung gab. "Wir haben Lewis so früh reingeholt, weil wir einen Undercut durch Sebastian verhindern wollten", erklärt Sportchef Toto Wolff den vergleichsweise frühen Stopp.

In der Folge waren die Positionen bezogen, ehe in Runde 30 nach einer Kollision der beiden Force-India-Piloten das Safety-Car auf die Strecke kam, sehr zum Ärger von Hamilton. "Es war ein bisschen wie in der NASCAR, wo das Safety-Car ohne Grund auf die Strecke kommt. Den Flügel hätte man auch mit einem VSC wegräumen können, aber sie wollten wohl noch ein Rennen sehen", unterstellet er der Rennleistung einen unnötigen Einsatz des Saftey-Cars.

Safety-Car bringt Hamilton in Bedrängnis

Die Neutralisierung nutzten sowohl Hamilton als auch Vettel zum zweiten Boxenstopp, allerdings entschieden sie sich für unterschiedliche Reifen. Während Hamilton erneut softe Reifen aufzog, wechselte Vettel auf ultrasoft zurück. "Wir haben heftig diskutiert, weil der ultrasoft zum Attackieren nach dem Restart der bessere Reifen ist", erklärt Wolff. "Aber wir haben nur noch einen gebrauchten Satz gehabt, Ferrari hat im Qualifying einen gespart."

Auf dem Papier hätte der Deutsche damit beim Neustart in Runde 34 einen Vorteil haben sollen, zumal Hamilton am Boxenfunk darüber klagte, dass er Reifen und Bremse nich auf Temperatur bekomme. "Das Safety-Car ist sehr langsam gefahren, daher war es sehr schwierig, die härteren Reifen auf Temperatur zu bringen. Die Vorderreifen waren anfangs nicht so gut."

Dennoch kam Vettel nicht an Hamilton vorbei, was nach Einschätzung des Mercedes-Piloten auch einem kleinen Fehler seines Gegners lag. "Ich glaube, er war in Kurve 1 etwas zu nah dran und musste vom Gas gehen. Ansonsten wäre er vielleicht schon vor der Eau Rouge an mir vorbeigegangen." So hatte Hamilton auf der langen Kemmel-Geraden genug Schwung, um Vettel hinter sich zu halten. So fand der Ferrari-Pilot in den letzten zehn Rennrunden keinen Weg vorbei an Hamilton.

Bottas' Rennen endet enttäuschend

"Es ist ein tolles Gefühl, aus der Pause zurückzukommen und mit dem richtigen Fuß aufzustehen", freut sich Hamilton über den gelungenen Start in die zweite Saisonhälfte. "Aber Ferrari hat uns einen guten Kampf geliefert. Ich gab keinen Zeitpunkt, zu dem ich hätte entspannen können. Es war ein echtes Sprintrennen, bei dem ich in jeder Runde alles geben musste. Es gab keinen Raum für Fehler, denn sonst wäre er sofort da gewesen."

Bottas lag über weite Strecken auf dem dritten Platz, doch dann wurde ihm der Neustart nach der Safety-Car-Phase zum Verhängnis. Auf der Kemmel-Geraden gingen sowohl Daniel Ricciardo (Red Bull) als auch Kimi Räikkönen (Ferrari) am Finnen vorbei, der seine Position im Anschluss nicht mehr zurückerobern konnte. "Sie waren auf den ultrasoften Reifen, ich auf den soften. Das Aufwärmen der soften Reifen war nicht so einfach, ich bin wie auf Sie sind dann gut in Richtung Kurve 5 gekommen und ich nicht. Ich bin sehr enttäuscht, denn ich habe viele Punkte verloren."

"Bei Valtteri haben wir gesehen, dass er keinen Grip und keine Traktion hatte. Deswegen ist er sofort abgerissen nach den Restart. Das war kein großes Wochenende, da müssen wir herausfinden warum", war auf Wolff mit der Leistung des Finnen nicht ganz zufrieden.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Belgien


Mit seinem Erfolg schlug Hamilton auch in der WM zurück und verkürzte den Rückstand auf Vettel auf sieben Punkte - und dass an dem Ort, bei dem er vor 21 Jahren zum ersten Mal ein Formel-1-Rennen besucht hatte. "1996 war ich mit meinem Vater hier. Damals waren wir Nobodys, und unser Traum war, eines Tages hier zu stehen", sagt er. "Das zeigt hoffentlich allen, dass Träume wahr werden können. Man muss nur um sie kämpfen, an sich glauben und darf niemals aufgeben."

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