Ungarn: Sauber-Team von Aero-Updates enttäuscht

Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson konnten aus den Updates beim Großen Preis von Ungarn 2017 keinen Profit schlagen - Beide Fahrern schreddern Reifen

(Motorsport-Total.com) - Die rote Laterne konnte das Sauber-Team trotz der jüngsten aerodynamischen Updates beim Großen Preis von Ungarn 2017 auf dem Hungaroring nicht abgeben. Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson liefen mit zwei Runden Rückstand auf den Positionen 15 und 16 ein und waren die letzten beiden Autos im Ziel. Ein bisschen mehr hatte man sich schon erhofft. Zumindest verpackt Sauber die Enttäuschung nicht in PR-Geschwafel, sondern gibt die Unzufriedenheit unumwunden zu.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Außer Spesen ist auch in Ungarn für Sauber nichts gewesen Zoom

"Es ist durchaus enttäuschend, weil wir uns von den ersten Neuerungen des Aero-Updates einen größeren Schritt nach vorne erwartet hatten", sagt Marcus Ericsson unverblümt. Der Schwede musste schon zu Beginn des Rennens nach einem monumentalen Verbremser in der ersten Runde an die Box kommen. Dass er bei diesem Akt nicht das Feld von hinten aufrollte, ist Glück und guten Reflexen gleichermaßen zu verdanken.

Auch Pascal Wehrlein nutzte die Safety-Car-Phase für einen Boxenstopp, weil er sich einen Reifenschaden eingefangen hatte. Damit waren beide Sauber wieder auf den letzten beiden Plätzen, aber immerhin am Feld dran. Doch schnell zeigte sich, dass es nicht reichte, um mitzuhalten. "Generell ist unsere Performance nicht gut genug, um mit unserer direkten Konkurrenz mithalten zu können", übt sich auch Teamchef Frederic Vasseur in unverblümter Ehrlichkeit. Auch unterschiedliche Strategien (Soft-Supersoft bei Ericsson; Soft-Soft bei Wehrlein; den ersten Satz Supersoft gaben beide gleich beim ersten Stopp ab) konnten das Schicksal nicht wenden.

Wehrlein hatte mit 17,4 Sekunden Vorsprung das bessere Ende für sich. Mit seiner Leistung ist er im Reinen: "Wir haben heute das Maximum herausgeholt und konnten nicht viel mehr erwarten. Das Ergebnis ist in Ordnung, wenn man bedenkt, dass ich aus der 18. Startposition ins Rennen gegangen bin." Nach seinem heftigen Abflug am Freitag konnte er immerhin den teaminternen Sieg für sich verbuchen.

Ericsson kann mit der teaminternen Niederlage nicht zufrieden sein. "Es war ein schwieriges Rennen. Unsere Performance war nicht so, wie wir uns das erhofft haben", sagt er zu seinem Abschneiden. "Daher konnten wir mit den Rundenzeiten im Vergleich zu unserer direkten Konkurrenz nicht mithalten." Für Sauber war das Rennen in Budapest zudem bitter, weil McLaren satt gepunktet hat und in der Konstrukteurswertung vorbeigezogen ist.


Fotostrecke: GP Ungarn, Highlights 2017

Nachdem Teil eins der Updates in Ungarn nicht gestochen hat, hofft Sauber nun auf weitere Verbesserungen am C36. Vasseur ist nicht sonderlich optimistisch: "Uns ist durchaus bewusst, dass die kommenden Rennen schwierig werden. Nichtsdestotrotz müssen wir im Hinblick auf die zweite Saisonhälfte unseren Fokus sowie unsere Motivation beibehalten." Zuvor gibt es aber erst einmal Urlaub. Nach den Turbulenzen rund um Honda können diesen mit Sicherheit alle Beteiligten gut gebrauchen.