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Schutz-"Shield": Gedämpfte Erwartungen vor ersten Test

Mit Spannung wird die erste Ausfahrt der Cockpitschutz-Lösung "Shield" im Silverstone-Training erwartet - Teams warnen vor voreiligen Schlüssen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Cockpit-Gerüst "Halo" und der Windschutzscheibe, die den Fahrer trotz offenen Cockpits vor Einschlägen am Kopf schützen sollen, wir am kommenden Freitag in Silverstone die neue Lösung "Shield" getestet. Mit Spannung wird erwartet, wie sich das Konzept in der Realität auf der Stecke auswirkt. Doch einige Teams warnen bereits vor voreiligen Schlüssen und vorschnellen Entscheidungen. Denn am Mittwoch nach dem Grand Prix von Großbritannien könnte das Thema schon beim nächsten Strategiegruppen-Meeting auf den Tisch kommen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner geht der Hype um den Cockpitschutz zu schnell Zoom

"Wir müssen uns dann auf das Feedback von nur einem Fahrer unter bestimmten Bedingungen verlassen", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Es wird nicht dunkel werden, es wird kein Flutlicht draufstrahlen, es wir nicht übermäßig viel Öl auf die Oberfläche kommen." Ferrari soll zunächst das einzige Team werden, an dessen Boliden die Vorrichtung montiert wird.

Alle anderen werden genau hinschauen. Die gesammelten Informationen sollen allen zugänglich gemacht werden. "Ich bin schon gespannt auf die Rückmeldungen", sagt Felipe Massa. "Irgendwann werden wir auch mal damit fahren dürfen. Dann kann ich mir eine Meinung bilden."

Denn der Williams-Pilot weiß: "Für uns Fahrer ist es kaum einzuschätzen, wenn man nur von außen draufblickt. Wir müssen damit fahren, um einen Eindruck zu bekommen. Nur dann erkennen wir, ob es stört oder nicht. Wenn es beim Fahren nicht stört, ist alles gut. Wird dadurch die Sicht eingeschränkt, dann können wir das nicht machen."

Shield

Da ist das Ding: So soll sie neue Lösung in der Theorie aussehen Zoom

Fakt ist: Die FIA will unter allen Umständen schon im kommenden Jahr eine Lösung für den Cockpitschutz einführen. Und das kreiert immensen Zeitdruck. "Wir müssen einfach zügig herausfinden, ob dieses System gut genug ist, sodass wir es wirklich einsetzen", sagt Williams' Technischer Direktor Paddy Lowe. "Wenn dem so sein sollte, dann müssen sich die Teams bezüglich der Installation darauf vorbereiten können. Das muss man bedenken. Man kann nicht einfach im kommenden Februar daherkommen und diese Teile irgendwie ans Auto schrauben."

Im Laufe des Jahres soll es noch mehrere Tests mit dem "Shield" geben. Neben der Strecke wird das Bauteil auch auf dem Prüfstand getestet und anderen Bestandtests unterzogen. Die Pläne sollen aber schon in den kommenden Wochen konkretisiert werden. "Ich bin mir nicht sicher, ob es noch ähnlich intensiv getestet werden kann wie das Halo und die Scheibe", betont Horner. "Ich würde es lieber sehen, wenn wir etwas ordentlich für 2019 vorbereiten würden als irgendetwas für das kommende Jahr durchzudrücken."