Renault betont: Neuer Motorenkunde 2018 möglich

Bei Renault sieht man sich in der Lage, 2018 einen weiteren Motorenkunden auszustatten: Ergibt sich somit für McLaren eine Möglichkeit?

(Motorsport-Total.com) - Dockt McLaren statt bei Mercedes in der kommenden Saison bei Renault an? Die weitere Zusammenarbeit mit dem aktuellen Motorenpartner Honda ist mehr als fraglich, doch ein neuer Partner ist nicht gefunden. Bei den Franzosen könnte sich nun eine Möglichkeit ergeben, zumindest sei man nicht abgeneigt, ab 2018 neben Red Bull, Toro Rosso und dem eigenen Team einen vierten Rennstall auszurüsten.

Titel-Bild zur News: Renault

Bei Renault hätte man Kapazitäten für einen weiteren Kunden Zoom

"Wir kommen jetzt wieder in eine Position, in der wir einen vierten Kunden ernsthaft in Erwägung ziehen können", bestätigt Renault-Teamchef Cyril Abiteboul bei 'us.motorsport.com'. 2014 rüstete man zuletzt vier Teams aus: Neben den drei aktuellen Teams (Renaults Team in Enstone damals noch unter Lotus-Flagge) war das Hinterbänkler Caterham, doch seit dessen Ausstieg aus der Formel 1 waren es nie mehr als drei.

Hinzu kam, dass man am Start in die V6-Ära gegenüber Mercedes und Ferrari ins Hintertreffen geriet und erst einmal seine Probleme in den Griff bekommen musste, derzeit befindet man sich jedoch wieder im Aufwind. Derzeit arbeitet man vor allem an der Zuverlässigkeit der Power-Unit, die laut Abiteboul aber gegen Ende der Saison im Griff sein soll - vom kommenden Jahr ganz zu schweigen.

Zwar wisse man bei Renault, dass man in Sachen Leistung noch etwas Aufholbedarf hat, dafür könne man seinen Kunden absolute Gleichberechtigung bei den Power-Units garantieren. Bei McLaren hatte man sich damals für den Wechsel zu Honda entschieden, weil man der Meinung war, dass man als Kunde nie besser als das Werksteam sein könne. Auch dieser Punkte könnte daher für Renault sprechen, deren Werksteam sportlich ohnehin noch keine große Rolle spielt.

"Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir uns an die Bedürfnisse jedes Kunden anpassen können - vom anspruchsvollsten bis hin zu Caterham", so der Franzose. "Wir mögen zwar im Moment nicht den besten Motor haben, aber zumindest ist der Umgang mit unseren Kunden der beste in der Geschichte der Formel 1 - auch heute noch."

Und weil die Motoren im französischen Viry produziert werden, ginge dem Werksteam in Enstone durch einen zusätzlichen Kunden nichts verloren. Zumal man im kommenden Jahr eh mit drei statt vier Motoren pro Saison auskommen muss. "Das macht es einfacher", nickt Abiteboul. "Ich sage nicht, dass wir es unbedingt wollen, aber wären wir in der Lage, vier Teams auszurüsten? Ja, das wären wir."