Paddy Lowe: Wechsel zu Williams war kein Rückschritt

Aufholjagd als Herausforderung: Den Wechsel von Mercedes zu Williams sieht Paddy Lowe nicht als Rückschritt in der Formel 1 an

(Motorsport-Total.com) - Der Teamwechsel von Paddy Lowe war im Vorfeld der Formel-1-Saison 2017 eine der spannendsten Personalien. Im Januar dieses Jahres hatte der Brite seine Stellung als Technischer Direktor von Mercedes aufgegeben und sich Williams angeschlossen. Rein sportlich betrachtet und auch mit Blick auf die vorhandenen Ressourcen war das ein Rückschritt, den Lowe allerdings nicht als solchen empfindet. Vielmehr fühlt er sich durch die Aufgaben bei Williams neu motiviert.

Titel-Bild zur News: Paddy Lowe

Paddy Lowe suchte bei Williams eine neue Herausforderung Zoom

"Ich liebe die Herausforderung Lösungen zu finden und besser zu werden", sagt Lowe. "Dabei ist es unerheblich, auf welcher Basis das geschieht. Von hinten zu kommen und dann Fortschritte zu machen, kann manchmal aufregender sein", meint der Ingenieur. Während er beim Weltmeisterteam Mercedes allenfalls den Status quo absichern konnte, ist es nun seine Aufgabe, Williams weiter nach vorne zu bringen.

Dass er so etwas auch in relativ kurzer Zeit bewerkstelligen kann, hat Lowe im Laufe seiner langen Karriere in der Formel 1 bereits bewiesen. "Als ich 2009 bei McLaren war, sind wir in Malaysia im Qualifying ziemlich weit hinten gelandet. Und in Ungarn haben wir dann aus eigener Kraft gewonnen", erinnert er sich. "Das war ein gewaltiger Fortschritt und macht einen zufriedener, als ein bestimmtes Niveau zu halten."

Doch nicht nur für Lowe selbst war der Teamwechsel eine neue Motivation. Auch bei Williams hat die Verpflichtung des erfahrenen Ingenieurs für frischen Wind gesorgt. "Dass jemand wie Paddy zu uns stößt, der in seiner Karriere so viele Erfolge feiern konnte, hatte natürlich eine Art motivierenden Effekt auf unsere Mannschaft", sagt die stellvertretende Teamchefin Claire Williams. "Und das brauchten wir."

Auch von Lowes täglicher Arbeit ist Claire Williams sehr angetan. "Er geht sehr systematisch und mit viel Bedacht vor. Er unterzieht alles einem kritischen Blick, um Lücken in unserer Performance aufzumachen und diese mit den vorhandenen Ressourcen zu schließen."