• 14.07.2017 17:50

  • von Dominik Sharaf

Mercedes in Silverstone: Mit und ohne Sprit in eigener Liga

Vallteri Bottas erbte die Bestzeit von seinem Teamkollegen - Neben dem Qualifying- scheint der Renntrimm schon zu stimmen - Hamilton zeigt sich betont fanfreundlich

(Motorsport-Total.com) - Beim Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone scheint an der Mercedes-Mannschaft kein Weg vorbeizuführen. Im Freien Training am Freitag setzte Valtteri Bottas dank einer Runde in 1:28.496 Minuten auf Supersoft-Reifen die Bestzeit. Teamkollege Lewis Hamilton hätte den Wert unterbieten können, rutschte aber bei seinem aussichtsreichsten Versuch in der Becketts-Kurve in die Auslaufzone. So blieben für ihn Rang zwei und 0,047 Sekunden Rückstand stehen, aber auf dem Soft-Pneu.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas scheint seine gute Form aus Spielberg mitgebracht zu haben Zoom

Klar, dass Bottas breit grinste und den Daumen nach oben reckte: "Wir sind richtig gut in das Wochenende gestartet", freut sich der Finne, der bereits am Vormittag gut mit seinem Silberpfeil klarkam. Dennoch erkennt er Spielraum für Verbesserungen: "Es liegt noch etwas Arbeit vor uns, um das Auto fahrbarer zu machen und in den schnellen Kurven mehr Vertrauen zu haben", so Bottas.

Auch Hamilton wirkt zufrieden, obwohl ihn sein Ausritt, bei dem er sich den Unterboden leicht beschädigte, gewurmt haben muss: "Wir haben in den beiden Trainings unser Programm absolviert und am Feintuning der Balance gefeilt. Insgesamt glaube ich, dass wir uns in dieser frühen Phase des Wochenendes in einer guten Position befinden", zieht der Brite ein beglücktes Fazit und spricht von einer "großartigen Basis" für seinen Anlauf auf den fünften Heimsieg in Silverstone.

Auch auf Longruns präsentierte sich Mercedes eindrucksvoll. Auf Supersoft baute Hamilton zwar im Laufe seines 14 Runden langen Versuches stark ab, fuhr aber im Schnitt Zeiten im Bereich von 1:33.22 Minuten - und damit 0,2 Sekunden schneller als Ferrari-Rivale Sebastian Vettel bei einem ähnlichen Programm. Die Scuderia jedoch schien in der Lage, konstantere Tempi anzuschlagen.

Auf Soft - möglicherweise der für das Rennen wichtigere Reifen - nahm er dem Deutschen sogar 0,3 Sekunden ab, wobei seine Zeiten im Bereich von 1:32.56 Minuten schneller sowei beständiger waren als auf dem weicheren Gummi. Bottas zeigte als einziger der Spitzenpiloten, dass auch der Medium (1:33.96er-Bereich) in Silverstone funktioniert. Allerdings dauerte es, bis der Finne den Holzpneu auf Temperatur gebracht hatte und zu seinen persönlich besten Werten in der Lage war.

Technikchef James Allison ist erfreut, dass der laut Toto Wolff sonst so "kapriziöse" W08 mit allen Mischungen keine Probleme offenbart: "Beide Autos haben auf den drei verschiedenen Reifen gut funktioniert und eine gute Pace gezeigt - sowohl mit wenig als auch mit mehr Benzin an Bord", resümiert er.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Silverstone

Interessante Randnotiz: Nach seiner kontrovers diskutierten Abstinenz beim Showevent in London zeigte sich Hamilton am Freitag betont volksnah. "Jedes Mal, als ich aus der Box gefahren bin, habe ich den Fans gewunken und dann habe ich sie zurückwinken gesehen", berichtet der Lokalmatador und erklärt, warum er die Hand so oft von seinem Lenkrad nahm: "Sie sollen einfach wissen, dass ich sie sehen kann und ihre Liebe und Unterstützung wirklich zu schätzen weiß", sagt Hamilton.