Massa: "Helfe Stroll mehr, als Schumacher mir geholfen hat"

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Rookie Lance Stroll erwischte nicht den besten Start in seine Debütsaison. In den ersten drei Rennen sah er die Zielflagge nicht, in den nächsten drei Läufen landete er außerhalb der Punkte. Doch dann, beim Heim-Grand-Prix in Kanada, platzte der Knoten. Mit seinen ersten WM-Punkten machte der junge Kanadier nicht nur sich selbst und seine Crew, sondern auch Teamkollege Felipe Massa stolz.

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Zwischen Lance Stroll (links) und Felipe Massa wird Tesmwork groß geschrieben Zoom

Denn der Formel-1-Routinier fungiert als eine Art Mentor für Stroll und lobt die Entwicklung des Rookies: "Er hatte in den ersten Rennen einige Probleme. Doch in den letzten beiden Grands Prix hat er gezeigt, was er kann. Eigentlich in den letzten zweieinhalb Grands Prix, denn in Kanada war die Qualifikation schrecklich, aber im Rennen war er da", freut sich Massa. Dort kämpfte sich Stroll von Startplatz 17 auf Rang neun vor.

In Aserbaidschan stand der 18-Jährige erstmals auf dem Podest. In Österreich wurde er zuletzt Zehnter, direkt hinter Massa. Dieser hält fest: "Vom Sonntag in Kanada bis hier hat er wirklich einen großen Schritt nach vorn gemacht - in seiner Einstellung und seiner fahrerischen Leistung." Er sei im Vergleich zu vorher entspannter geworden und könne mit den Erwartungen von außen mittlerweile sehr gut umgehen.

"Der Druck kann manchmal groß sein", weiß Massa. "Dann verliert man schnell den Fokus, weil so viele Nebengeräusche herrschen, und das ist nicht gut. Aber das beeinflusst ihn nicht mehr so sehr. Er versteht das Auto besser und weiß, was er braucht." Auch sein Verhältnis zu Stroll habe sich weiter intensiviert: "Es war schon immer sehr gut, aber jetzt ist es noch besser. Wir haben eine tolle Beziehung - bei der Arbeit und auch privat."

Auch wenn ihn die Teamkonstellation an seine eigene Zeit bei Ferrari und mit Michael Schumacher als Mentor erinnert, erkennt Massa heute doch deutlich Unterschiede im Vergleich zu damals. "Ich denke, dass ich Lance viel mehr helfe, als es Michael bei mir getan hat", stellt der Brasilianer klar und erklärt: "Er wollte Informationen nicht so gerne weiterleiten. Aber ich war in der Lage, die Informationen von mir selbst zu bekommen."

Er habe Schumacher immer als großen Lehrmeister angesehen, aber anders als Massa selbst sei er manchmal sehr verschlossen gewesen und wollte nicht alles preisgeben. "Ich habe dennoch immer versucht, ihn zu beobachten und zu studieren. Ich bin da im Umgang mit Lance etwas hilfsbereiter", glaubt der Williams-Pilot. 2006 waren er und Schumacher Teamkollegen bei Ferrari. Es war das letzte Jahr vor Schumis erstem Rücktritt als Fahrer.